Vorwurf der Zeugenbestechung Silvio Berlusconi muss wieder vor Gericht

Rom · Der "Ruby"-Prozess um Sexpartys mit minderjährigen Prostituierten beschäftigt den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi weiter. Der 80-Jährige muss erneut vor Gericht - wegen des Verdachts der Zeugenbestechung.

"Ruby" - Berlusconis schöne Stolperfalle
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Es geht dabei um den Vorwurf, dass Berlusconi mehreren Frauen, die als Zeuginnen im "Ruby"-Prozess um Sexpartys mit minderjährigen Prostituierten geladen waren, bis vor wenigen Monaten Millionen an Schweigegeld gezahlt habe. Das Verfahren soll am 5. April in Mailand beginnen, teilte das Gericht am Samstag laut italienischer Nachrichtenagenturen mit.

Der Zeitpunkt ist besonders ungünstig für Berlusconi, da sich der Chef der Partei Forza Italia bei neuen Parlamentswahlen in Italien ein Comeback erhofft. Diese könnten schon im Frühsommer stattfinden.

Die Vorwürfe der Zeugenbestechung sind nicht neu: Die Staatsanwaltschaft hatte schon vor der Aufnahme der neuen Ermittlungen vermutet, dass Berlusconi einer als "Ruby" bekannt gewordenen Nachtclub-Tänzerin und anderen Frauen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, um in dem spektakulären Prozess gegen ihn Aussagen zu machen, die dem Ex-Premier halfen, einer Verurteilung zu entgehen. Der Prozess endete 2015 mit einem Freispruch mangels Beweisen.

Dem dreimaligen Regierungschef war damals Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Der "Cavaliere" war außerdem angeklagt, bei den Bunga-Bunga-Partys in seiner Villa Arcore bei Mailand Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, darunter mit "Ruby".

(hebu/dpa)
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