93. Geburtstag Simbabwes Parteijugend vergleicht Mugabe mit Jesus

Harare · Für die Parteijugend von Simbabwes Regierungspartei Zanu-Pf ist die Geburt von Präsident Robert Mugabe gleichbedeutend mit der von Jesus. Mugabes feiert im Februar seinen 93. Geburtstag.

 Der 92-jährige Robert Mugabe steht seit 1980 an der Spitze Simbabwes.

Der 92-jährige Robert Mugabe steht seit 1980 an der Spitze Simbabwes.

Foto: afp, AG

Der Nachwuchs von Simbabwes Regierungspartei Zanu-Pf setzt die Geburt von Präsident Robert Mugabe mit der von jesus gleich. Sei Geburtstag, der 21. Februar, sollte daher "wie Weihnachten" gefeiert werden, zitierte das südafrikanische Nachrichtenportal News24 den Jugendführer Kudzai Chipanga am Mittwoch.

"Ich möchte nicht blasphemisch erscheinen, doch meiner bescheidenen Meinung nach kommt Präsident Mugabe gleich hinter Jesus Christus. Er ist unser Erlöser", so Chipanga im Interview mit simbabwischen Medien. Mugabe sei "der Messias" und der 21. Februar daher kein Tag wie jeder andere. Für Simbabwes Jugend sei Mugabes Geburtstag ebenso wichtig wie für Christen der 25. Dezember. Chipanga lobte die "Weisheit" des greisen Autokraten.

Die offiziellen Feierlichkeiten finden meist in der Woche vor oder nach Mugabes Geburtstag statt und sind bekannt für ihre ausschweifenden Gelage. Berichten zufolge sammelte die Regierung vergangenes Jahr rund 744.000 Euro, um Mugabe hochleben zu lassen. Auch dieses Jahr sind die Provinzen des südafrikanischen Landes aufgerufen, umgerechnet je 25.000 US-Dollar für die Feier beizutragen. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise dürfte dies den Bewohnern jedoch schwerfallen.

Seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1980 steht Mugabe an der Spitze Simbabwes. Für den wirtschaftlichen Kollaps machen Ökonomen neben Korruption auch Mugabes Landreformen verantwortlich. Ab der Jahrtausendwende beschlagnahmte die Regierung das Land weißer Farmer, um die Ungerechtigkeit der britischen Kolonialherrschaft zu beseitigen und schwarze Bauern zu fördern. Tatsächlich ging ein großer Teil des Bodens an Politiker. Im vergangenen Jahr führte das Land an den US-Dollar gebundene Schuldscheine als Ersatzwährung ein.

(maxk/KNA)
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