Situation in Aleppo Kinderhilfswerk Unicef warnt vor Winterkatastrophe in Syrien

Berlin/Aleppo · Das Kinderhilfswerk Unicef warnt vor den Folgen des Wintereinbruchs in Syrien: Die kalte Jahreszeit werde die Situation im Bürgerkriegsland verschärfen.

 Kinder in der zerbombten syrischen Stadt Aleppo sammeln Feuerholz aus den Trümmern.

Kinder in der zerbombten syrischen Stadt Aleppo sammeln Feuerholz aus den Trümmern.

Foto: rtr, CK/CVI/ys

"Wir brauchen eine sofortige Waffenruhe und uneingeschränkten, sicheren Zugang für die Helfer, um Trinkwasser, Medikamente und Essen zu den Menschen in Not zu bringen", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Unicef-Komitees, Christian Schneider, am Dienstag der "Bild"-Zeitung. "Der Winter steht vor der Tür, die Lage wird sich noch weiter verschlechtern."

Dem UN-Kinderhilfswerk zufolge leben derzeit eine halbe Million Kinder unter ständigem Beschuss oder unter schwierigen humanitären Bedingungen. Das wenige Essen, dass es noch gebe, sei für die Familien nicht mehr bezahlbar.

Unicef beschäftigt dem Bericht zufolge noch 200 Helfer in Syrien, bis zu zehn von ihnen hielten sich derzeit in Aleppo auf. "Wir schauen nur noch von Tag zu Tag. Und es sieht von Tag zu Tag schlimmer aus", sagte Schneider. Die Mitarbeiter des Kinderhilfswerks zählten demnach seit Beginn des Jahres 84 gezielte Angriffe auf Schulen, zuletzt allein fünf an einem Tag. "Viele Kinder werden weiter in Kellern unterrichtet, es gibt Kindergärten in Kellern. Die Kinder klammern sich mit aller Kraft an dieses letzte bisschen Kindheit, das ihnen geblieben ist, eine Kindheit im Krieg", schilderte Schneider.

(mre/dpa)
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