Snack-Krise nach Taifun Japan gehen die Kartoffelchips aus

Tokio · Schwere Taifune haben in Japan die Kartoffelernte verhagelt. Chips-Hersteller müssen deshalb die Produktion beliebter Sorten einstellen. Viele Kunden reagieren mit Hamsterkäufen – oder müssen auf den Schwarzmarkt ausweichen, wo schon horrende Preise verlangt werden.

Schwere Taifune haben in Japan die Kartoffelernte verhagelt. Chips-Hersteller müssen deshalb die Produktion beliebter Sorten einstellen. Viele Kunden reagieren mit Hamsterkäufen — oder müssen auf den Schwarzmarkt ausweichen, wo schon horrende Preise verlangt werden.

Die Chips-Regale in japanischen Supermärkten sind leer gekauft. Grund für die "Chips-Krise" ist laut Japan Times das schlechte Wetter des vergangenen Jahres in der Region Hokkaido, in der 80 Prozent der Kartoffeln in Japan angebaut werden. Schwere Taifune minderten die dortige Kartoffelernte um rund zehn Prozent.

Japanischen Chipsherstellern geht deshalb ihr wichtigster Rohstoff aus. Die Unternehmen Calbee und Koike-Ya mussten einige Sorten vollständig aus ihrem Sortiment streichen, wie die Japan Times weiter berichtet. Laut Nikkei Asian Review wird ab dem 22. April auch die Produktion der Lieblingssorte vieler Japaner, "Calbee Pizza Potato", eingestellt. Insgesamt werden 33 Produkte aus dem Sortiment genommen.

Auch Snack-Konkurrent Koike-Ya muss laut Nikkei die Produktion von 16 Produkten stoppen — darunter auch der Kundenfavorit mit Fleischbrühe-Geschmack. Bilder von leeren Supermarkt-Regalen, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, wie die Chips-Liebhaber in Japan auf die Mangelware reagieren: mit Hamsterkäufen.

Wie das Online-Magazin Kotaku berichtet, sind Bilder auf Twitter zu finden, die zeigen, dass bereits Reseller auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht sind, die Calbee-Tüten für 500-800 Yen, also umgerechnet für um die vier bis sieben Euro pro Packung, verkaufen. Bloomberg berichtet von einer Auktionsplattform, über welche eine Packung "Pizza Potato" für 1250 Yen versteigert wurde — das sind mehr als zehn Euro. Normalerweise kostet diese Menge knapp 1,70 Euro.

Die Importe von Chipssorten aus dem Ausland werden durch hohe Strafzölle verteuert. Wie UPI berichtet, sind die Einfuhren gesetzlich stark begrenzt, um die eigene Wirtschaft zu schützen. Daher müssen sich Chips-Fans in Japan noch bis zur neuen Ernte im Spätsommer gedulden oder die hohen Preise in Kauf nehmen.

(isw)
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