Christenfeindliche Graffiti Sprayer wüten in Kloster in Israel

Jerusalem · Unbekannte haben am Dienstagmorgen in Israel das Eingangstor eines katholischen Klosters angezündet. Die Täter hätten das Holztor zerstört und christenfeindliche Graffiti auf eine Mauer des Klosters Latrun gesprüht, teilte die israelische Polizei mit. Indizien sprechen dafür, dass der Angriff von ultraorthodoxen jüdischen Siedlern verübt wurde.

Sprayer schänden Kloster in Israel
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Eines der Graffiti enthielt den Namen der jüdischen Siedlung Ramat Migron. Diese Siedlung im Westjordanland war am Sonntag auf Anordnung des höchsten israelischen Gerichts geräumt worden. Einige ultraorthodoxe Siedler beantworten seit Jahren Regierungsentscheidungen, die ihren Interessen zuwider laufen, mit Angriffen auf palästinensische Dörfer oder muslimische und christliche Kultstätten.

Das für sein Weingut bekannte Trappistenkloster Latrun, das zwischen Jerusalem und Tel Aviv liegt, gehört zu den berühmtesten christlichen Bauten im Heiligen Land. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu verurteilte den Übergriff und forderte eine "strenge Bestrafung" der Täter. Die Religionsfreiheit sei eines der wichtigsten Fundamente des israelischen Staates, erklärte sein Büro.

Verteidigungsminister Ehud Barak forderte einen Einsatz des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth im "Kampf gegen den jüdischen Terror". Diese Taten "befleckten" den israelischen Staat. "Wir müssen diese Phänomene ausrotten."

In einer Erklärung beklagte die Versammlung der katholischen Bischöfe im Heiligen Land eine Reihe von Attacken auf christliche Einrichtungen. Die Täter seien bislang nie festgenommen oder der Justiz übergeben worden, erklärten die Bischöfe. Im Februar waren die Mauern einer Baptistenkirche und des griechisch-orthodoxen Kreuzklosters in Jerusalem unter anderem mit dem Slogan "Tod den Christen" beschmiert worden.

Die palästinensische Autonomiebehörde forderte die israelische Regierung zum Handeln auf. In den vergangenen Monaten habe es mehrere Angriffe auf Moscheen gegeben, nach denen nichts oder nur wenig geschehen sei. Die "extremistische Politik der israelischen Regierung" würde die Siedler zu Hassverbrechen gegen die Palästinenser und ihre Kultstätten ermutigen.

(AFP)
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