Frankreich Stadt installiert Gitter gegen Obdachlose

Angoulême · Mit einer unchristlichen Aktion hat sich das französische Städtchen Angoulême zu Weihnachten ins Gespräch gebracht. Pünktlich zu Heiligabend wurden in der westfranzösischen Kleinstadt Käfige an den öffentlichen Bänken angebracht, um damit Obdachlose fernzuhalten. Nach Protestaktionen der Anwohner ruderte die Gemeinde jetzt aber wieder zurück.

Obdachlosenkäfige in Angoulême
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Obdachlosenkäfige in Angoulême

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Nach einer spektakulären Aktion von Jugendlichen hat die französische Gemeinde Angoulême umstrittene Zäune um Bänke in der Innenstadt wieder entfernt. Ihnen war es gelungen, in einen der Käfige einzudringen. Dort ließen sich zwei Teenager fotografieren und stellten die Aufnahmen ins Netz, um die Zustände öffentlich zu machen.

Was folgte, war ein Sturm der Entrüstung: In sozialen Netzwerken wurde "#Angouleme" zum Schlagwort für die Auseinandersetzung. Auch aus Reihen regionaler Medien hagelte es viel Kritik. Der Verwaltung wurde unter anderem "Dummheit" vorgeworfen.

#Angouleme: Jeanne & Saco,14's french's #kids #occupy bench, like #humanzoo to protest against #cage- #box anti- #NFA pic.twitter.com/G9WlcgB0aT

Der Stadt blieb offenbar keine andere Wahl, als zurückzurudern. Die Zäune sind mittlerweile wieder entfernt — aus Sicherheitsgründen, hieß es aus Verwaltungskreisen.

Hintergrund der unglücklichen Aktion sollen vermehrte Passantenbeschwerden gewesen sein. Es habe häufiger Vorfälle mit alkoholisierten Personen oder Kämpfe mit Hunden an der entsprechenden Stelle gegeben, erläuterte der Sicherheitsbeauftragte der Gemeinde, Jean Guiton. Man habe sich auf positive Erfahrungen örtlicher Landbesitzer berufen, um dem Problem zu begegnen.

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