Flughafen Donezk ist umkämpft Schweizer Rot-Kreuz-Mitarbeiter stirbt durch Granate

Donezk · Wieder gibt es Tote und Verletzte in der Ostukraine - besonders umkämpft ist derzeit der Flughafen von Donezk. Die Separatisten gehen davon aus, den Airport komplett unter ihre Kontrolle zu bringen, dazu setzen sie auf Panzerbeschuss.

Der internationale Flughafen von Donezk.

Der internationale Flughafen von Donezk.

Foto: dpa, rp jak

Die Waffenruhe in der Ostukraine bleibt fast einen Monat nach ihrem Beginn brüchig. Bei neuen Kämpfen am geschlossenen Flughafen der Großstadt Donezk hätten Regierungskräfte mindestens sieben Separatisten getötet und zehn weitere Aufständische verletzt, sagte ein Armeesprecher am Donnerstag in Kiew. Die militanten Gruppen hätten in der Nacht versucht, ein von der Nationalgarde besetztes Terminal zu stürmen. "Im heroischen Kampf haben die Fallschirmjäger diesen Angriff abgewehrt", sagte Andrej Lyssenko vom Sicherheitsrat.

Die prorussischen Aufständischen bestätigten die Kämpfe und sprachen von mehreren Opfern aufseiten der Armee. "Wir kontrollieren bereits 90 Prozent des Flughafens und werden den Rest in zwei, drei Tagen einnehmen", kündigte Separatistenführer Alexander Sachartschenko an. Drei Panzer der Rebellen beschossen am Freitag das Hauptterminal des von Regierungstruppen gehaltenen Flughafens, wie ein AP-Reporter beobachtete.

Rot-Kreuz-Mitarbeiter stirbt durch Granate

Ein 38-jähriger Schweizer starb, als eine Granate das Büro des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Donezk traf. Der prowestliche Außenminister Pawel Klimkin in Kiew sagte, "Terroristen" hätten das Geschoss abgefeuert. Dagegen machte Russland am Freitag wie zuvor die Aufständischen ebenfalls die ukrainische Armee für den tödlichen Beschuss vom Donnerstagabend verantwortlich.

In Moskau bekräftigte die russische Justiz, dass gegen ukrainische Regierungsmitglieder ein Verfahren wegen "Kriegsverbrechen" eingeleitet worden sei. Betroffen sei unter anderem Verteidigungsminister Waleri Geletej, sagte Sprecher Wladimir Markin von der Ermittlungsbehörde. Beobachter werten den Schritt als Teil russischer Propaganda gegen die prowestliche Führung in Kiew.

(dpa/AP)
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