Instagram-Kunst Was will uns Papa Stephen mit diesen Bildern sagen?

Düsseldorf · Designer Stephen Crowley präsentiert auf Instagram skurrile Fotomontagen von seiner 18 Monate alten Tochter. Seine Bilder zeigen das Kind in Gefahrensituationen. Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund.

 Stephen Crowleys Fotomontage zeigt seine Tochter mit Messer neben einer heißen Herdplatte.

Stephen Crowleys Fotomontage zeigt seine Tochter mit Messer neben einer heißen Herdplatte.

Foto: Instagramprofil "steecrowley"/Screenshot

Ein erster Blick auf Stephen Crowleys Instagram-Account macht fassungslos. Die Fotos, die der Designer aus Dublin dort eingestellt hat, zeigen seine Tochter in allerhand gefährlichen Situationen. Mal ist darauf zu sehen, wie Crowley seine Hannah mehrere Meter hoch in die Luft wirft, mal sitzt das Kleinkind mit einem Messer in der Hand direkt an der heißen Herdplatte.

Man muss schon genauer hinschauen, um zu erkennen, dass es sich bei den Bildern um Fotomontagen handelt. Doch aus welchem Grund stellt Crowley sich als Vater derart verantwortungslos dar? Wieso riskiert er den Vorwurf, ein schlechter Vater zu sein?

Crowley sucht Knochenmarkspender

Die Antwort auf diese Frage ergibt sich wie die Natur seiner Bilder erst auf den zweiten Blick. Crowley will Aufmerksamkeit erregen. Das sagte er dem Internetportal "Mashable", das sich nach seinen Fotos erkundigte. Jedoch nicht, um selbst berühmt zu werden. Seine Fotoaktion hat einen deutlich ernsteren Hintergrund: Hannah leidet an der seltenen Immunschwäche-Krankheit HLH (kurz für Hämophagozytische Lymphohistiozytose), die durch hohes Fieber und krankhafte Vergrößerungen von Leber, Milz und Lymphknoten gekennzeichnet ist. Die Sterblichkeitsrate liegt nach Ausbruch der Erkrankung bei rund 50 Prozent. Durch die Fotoaktion will Crowley auf die Krankheit hinweisen und Menschen dazu animieren, sich als Knochenmarkspender registrieren zu lassen.

Seine Tochter habe sechs Monate im Krankenhaus verbringen müssen, so der Designer zu "Mashable". Sie habe dort eine Chemotherapie durchgemacht und eine Knochenmarktransplantation hinter sich gebracht. "Dabei hatte sie großes Glück. Von 27 Millionen registrierten Spendern weltweit haben nur drei genetisch zu meiner Tochter gepasst."

(th)
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