Winterwetter in Europa Stromausfälle in Frankreich, Sturmflut-Warnung in Belgien

Brüssel/Paris/Basel · Sturmtief "Egon" zieht über Europa und bringt den Winter. An der belgischen Küste bereitet man sich auf mögliche Sturmfluten vor, in Großbritannien fielen wegen Schneefalls zahlreiche Flüge aus.

Sturmtief Egon: Wintereinbruch mit Schnee und Sturm in Europa
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Wintereinbruch in Europa

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In Belgien sorgen Schneefälle für Verkehrsstörungen. Insbesondere im Süden und Osten des Landes kam es am Freitagmorgen zu Verzögerungen, wie der Sender RTBF meldete. In der Region von Lüttich, nahe der deutschen Grenze, wurden Autobahnabschnitte für Lastwagen mit mehr als 13 Metern Länge gesperrt. Auch in NRW kam es zu Verkehrsbehinderungen.

An der belgischen Küste bereitete man sich auf Stürme und mögliche Überflutungen vor. Das Königliche Meteorologische Institut von Belgien warnte, die für den frühen Nachmittag erwartete Flut werde höher als erwartet ausfallen. Das Wasser könne stellenweise über Deiche und Hafenmauern treten. Im Küstenort Nieuwpoort wurden laut RTBF vorsorglich 25.000 Sandsäcke eingesetzt.

Sturmtief "Egon" fegt über Deutschland hinweg
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Sturmtief "Egon" fegt über Deutschland hinweg

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Foto: dpa, brx wie

In Nordfrankreich hat ein Wintersturm zu schweren Beeinträchtigungen der Bevölkerung geführt. Mindestens 190.000 Haushalte seien ohne Strom, berichtete der Radio-Nachrichtensender Franceinfo in der Nacht zum Freitag mit Verweis auf den Netzbetreiber Enedis.

Besonders betroffen seien die küstennahen Regionen Normandie und Picardie. Der Wetterdienst Météo-France hatte vor dem Sturm gewarnt - Böen könnten bis zu 140 Stundenkilometer erreichen. Für fünf Départements nördlich von Paris gab Méteo-France eine besondere Starkwind-Warnung heraus - dies bedeutet, dass die Bürger möglichst zu Hause bleiben und sehr vorsichtig sein sollen.

In der Schweiz hat Sturmtief "Egon" teilweise den Verkehr lahmgelegt. In der Region Basel fielen Züge aus, am Bodensee Fähren, wie die Schweizer Bahnen am Freitag mitteilten. Die Windböen erreichten in Cressier 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bern Geschwindigkeiten von 117 Kilometern in der Stunde, berichtete der Wetterdienst MeteoGroup.

Auf dem 2500 Meter hohen Säntis 50 Kilometer Luftlinie westlich von Zürich erreichte der Wind mit 154 Kilometern in der Stunde Orkanstärke. Auf der Autobahn Richtung Basel krachten hinter dem Tunnel Eich nördlich von Luzern zehn Autos ineinander. Ein Mensch wurde nach ersten Angaben der Polizei leicht verletzt.

Die Schweizer Bahn musste einige Strecken wegen der Unwetter schließen, darunter bei Montreux am Genfer See und bei Weissbad südlich des Bodensees. Auf dem See selbst wurde der Fährdienst von Romanshorn nach Friedrichshafen wegen Unwettern eingestellt. Bei Kriens nahe dem Vierwaldstättersee fiel eine Luftseilbahn wegen starker Winde aus. Am Gotthard-Tunnel behinderte Schneefall den Verkehr in beiden Richtungen.

In Großbritannien sind am Donnerstag Dutzende Flüge wegen des Winter-Wetters ausgefallen. Betroffen war vor allem der Londoner Flughafen Heathrow. 80 von 1350 Flügen seien vorsichtshalber abgesagt worden, sagte ein Sprecher. Da für den späten Nachmittag Schnee in der britischen Hauptstadt vorausgesagt wurde, könnten nicht mehr so viele Flugzeuge wie üblich starten und landen, hieß es.

(klik/dpa/isw)
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