Syrien IS-Mörder "Jihadi John" womöglich bei Luftangriff getötet

Washington · Das US-Militär hat einen Luftangriff auf den IS-Kämpfer Mohammed Emwazi geflogen. Der Brite, der als "Jihadi John" bekannt wurde, ist in mehreren Propagandavideos bei der Enthauptung westlicher Geiseln zu sehen. Ob Emwazi bei den Angriff getötet wurde, ist noch unklar.

 Presseberichte über "Jihadi John": Der britische IS-Kämpfer wurde womöglich bei einem Luftangriff getötet

Presseberichte über "Jihadi John": Der britische IS-Kämpfer wurde womöglich bei einem Luftangriff getötet

Foto: afp, dan/ACR

Wie das Pentagon in Washington mitteilte, wurde "Jihadi John" in der Nacht zum Freitag bei einem Luftangriff in der syrischen Dschihadisten-Hochburg Rakka ins Visier genommen. Pentagon-Sprecher Peter Cook ließ jedoch offen, ob Emwazi bei dem Angriff getötet wurde. Das Pentagon werte den Einsatz noch aus und werde zu gegebener Zeit weitere Informationen veröffentlichen, sagte er.

Emwazi, ein in Kuwait geborener britischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, war in mehreren Internetvideos der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) dabei zu sehen, wie er schwarz vermummt mehrere westliche Journalisten und Entwicklungshelfer enthauptet, darunter die US-Journalisten Steven Sotloff und James Foley sowie den japanischen Kriegsreporter Kenji Goto. Wegen seines britischen Akzents wurde er "Jihadi John" genannt. Die Enthauptungsvideos sind im Westen zum Symbol der Grausamkeit der IS-Dschihadisten im Irak und in Syrien geworden.

"Jihadi John" soll zu einer Gruppe von IS-Kämpfern gehören, die aus Großbritannien zu den Extremisten kamen und intern "Die Beatles" genannt werden, wie die US-Zeitung "Washington Post" berichtete. Nach Angaben ehemaliger Gefangener soll Emwazi auch die berüchtigte Foltermethode "Waterboarding" bei IS-Häftlingen angewendet haben.

Die britische BBC hatte im Februar berichtet, Emwazi sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stoßen.

Die "Washington Post" berichtete damals unter Berufung auf Emwazis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert. Die Reise, die er demnach mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei am Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschließend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar.

(lkö/AFP/dpa)
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