Durch Bergbau verseucht Tausende Wildgänse sterben in giftigem See

Los Angeles · Bis zu 10.000 Wildgänse sind im Nordwesten der USA verendet, nachdem sie sich in einem durch Bergbau verseuchten Gewässer niedergelassen hatten. Die Zugvögel hatten sich vor einem Schneesturm in den See geflüchtet.

 Vor 30 Jahren wurde der Abbau am "Berkeley Pit" beendet. Noch heute ist der See aber stark durch Umweltgifte belastet (Archiv).

Vor 30 Jahren wurde der Abbau am "Berkeley Pit" beendet. Noch heute ist der See aber stark durch Umweltgifte belastet (Archiv).

Foto: Wikimedia/CC Kolopres

Die Zugvögel waren Ende November in dem vergifteten See des ehemaligen Kupfertagebaus in Butte im Bundesstaat Montana geflüchtet, wie ein Vertreter der Firma Montana Resources mitteilte.

Die Firma verwaltet zusammen mit einem anderen Unternehmen den 280 Hektar großen Berkeley Pit mit dem durch Schwefelsäure und Schwermetalle verseuchten Gewässer. Mitarbeiter versuchten den Angaben zufolge vergeblich, den gigantischen Schwarm mit Scheinwerfern, Krach und anderen Methoden vom Landen in dem See abzuhalten. Der See sei "weiß von Vögeln" gewesen, sagte der Firmenvertreter, der für Umweltangelegenheiten zuständige Manager Mark Thompson.

Seither haben Anwohner nach seinen Angaben tote Gänse entlang der Straße, auf Parkplätzen oder auch vor einem Casino gefunden. Nach Angaben der örtlichen Behörden muss davon ausgegangen werden, dass tausende weitere Vögel in dem See verendet sind. Das ergab die Auswertung von Drohnenbildern und anderen Luftaufnahmen.

Es sei schwierig, die Zahl der verendeten Tiere zu schätzen, sagte Joe Vranka von der US-Umweltbehörde EPA der Zeitung "Billings Gazette". Einige Vögel wurden auch lebend in der Gegend von Butte gefunden. Helfer versuchten nach Behördenangaben, die Tiere zu retten. Derweil verstärkten Montana Resources und die EPA ihre Anstrengungen, damit keine weiteren Gänse auf dem See landen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Gänse in dem Gewässer sterben. Im Jahr 1995 wurden knapp 350 tote Vögel aus dem See geborgen. Der Abbau von Kupfer im Berkeley Pit wurde 1982 eingestellt.

Den Unternehmen drohen laut EPA-Vertretern nun Strafzahlungen, sollte sich herausstellen, dass sie Vorgaben zur Vertreibung von Tieren nicht angewandt haben. So sollen dem Programm zufolge Vögel etwa durch Warnschüsse und andere laute Geräusche verjagt werden.

(bur/AFP)
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