Tel Aviv Kran stürzt auf Parkhaus - mindestens zwei Tote

Tel Aviv · Beim Einsturz einer im Bau befindlichen Tiefgarage in Tel Aviv sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 20 weitere seien verletzt worden, teilten die israelischen Rettungskräfte am Montag mit.

Der Grund für den Einsturz der mehrstöckigen Garage war zunächst nicht bekannt. Von der Polizei veröffentlichte Luftaufnahmen zeigten ein großes, kraterähnliches Loch in der Erde.

Rettungskräfte suchten mit Spürhunden in den Trümmern auf dem Gelände im Gewerbegebiet Rabat Hahajil im Norden der Stadt nach weiteren Überlebenden. Fünf wurden bis zum Abend gerettet. Nach fünf weiteren werde gesucht, teilte das israelische Militär mit. Eine Spezialeinheit, die zu Erdbeben und anderen Naturkatastrophen in aller Welt entsandt wird, kam zum Einsatz.

"Es ist ein sehr harter Ort für den Rettungseinsatz, es ist wirklich lebensbedrohlich", sagte der Leiter der israelischen Einsatzkräfte, Eli Bin, örtlichen Medien. Aus den Trümmern seien Stimmen zu hören, die Verschütteten seien aber nur schwer zu erreichen.

Das Fernsehen zeigte Bilder von Sanitätern, die auf einer Trage zwei reglose Verletzte weg trugen, die über und über mit Staub bedeckt waren. Mehrere Verletzte konnten sich selbst befreien. Der Unglücksort, an dem dutzende Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz waren, wurde abgesperrt.

Die Ursache des Unglücks, bei dem augenscheinlich Zwischendecken in der mehrstöckigen Tiefgarage einstürzten, war zunächst unklar. Der Rohbau liegt im Nordosten der Hafenmetropole Tel Aviv im Stadtviertel Ramat Hahajal, das zahlreiche Hightechfirmen beherbergt.

Die Polizei schloss die Möglichkeit eines Anschlags aus. Israel ist bekannt für mangelnde Baustellen-Sicherheit. Laut einem im Mai veröffentlichten Bericht des Arbeitsministeriums und der Nationalen Versicherungsanstalt ist die relative Zahl der Berufsunfälle von Bauarbeitern dort doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt. Zwischen 2000 und 2015 starben demnach 480 Menschen auf Baustellen.

(dpa)
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