Indien Mehr als 100 Menschen sterben bei Explosion in Tempel

Neu Delhi · Eine hinduistische Neujahrsfeier hat in Südindien mit einer Katastrophe geendet: Bei einer Explosion von Feuerwerkskörpern starben mehr als 100 Menschen, mindestens 300 wurden verletzt.

 Dieses Bild aus einem Video zeigt die Explosion.

Dieses Bild aus einem Video zeigt die Explosion.

Foto: ap

Viele Tausende Menschen hatten sich in der Nacht zum Sonntag auf dem Gelände des Puttingal-Tempels im Bundesstaat Kerala im Südwesten des Landes für ein Festival versammelt.

Als das Betongebäude mit den Raketen in die Luft geflogen sei, habe der Boden gebebt, sagte der Augenzeuge Lallu S. Pilla der Nachrichtenagentur IANS. "Es herrschte absolutes Chaos und Betonstücke lagen überall verstreut, manche sogar in 500 Metern Entfernung am Taxistand." Nach Polizeiangaben wurden mindestens 102 Menschen getötet und mehr als 300 Menschen verletzt. Die Polizei befürchtet weitere Tote, die noch unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes liegen könnten.

Das Feuer brach gegen 3.30 Uhr morgens bei der Feier des hinduistischen Neujahrsfests Vishu in Kerala aus. Wegen des Festivals hatten sich nach Angaben des Nachrichtensenders NDTV zwischen 10 000 und 15 000 Menschen an dem Tempel versammelt, um das Spektakel zu verfolgen. Die Verletzten seien in zehn verschiedene Krankenhäuser gebracht worden.

Böller waren unsicher gelagert

Ein Funken sei offensichtlich auf einen Stapel von unsicher gelagerten Böllern gefallen und habe so den Brand ausgelöst, berichtete NDTV weiter. Lokale Sender zeigten Bilder von lodernden Flammen und zahlreiche Explosionen hinter Palmen. Am Morgen (Ortszeit) war das Feuer nach einigen Stunden unter Kontrolle gebracht, sagte ein Polizeisprecher.

 Erste Fotos vom Unglücksort zeigen das Ausmaß der Zerstörung.

Erste Fotos vom Unglücksort zeigen das Ausmaß der Zerstörung.

Foto: ap

Mitarbeiter des Tempels erklärten gegenüber lokalen Medien, es habe die Erlaubnis gegeben, Feuerwerkskörper zu zünden. Solche Spektakel werden bei den Neujahrsfeiern im Süden des Landes oft organisiert. Der Innenminister des Bundesstaates, Ramesh Chennithala, kündigte eine staatliche Untersuchung des Unglücks an.

Premierminister Narendra Modi erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, er mache sich auf dem Weg zur Unfallstelle. "Das Feuer in Kollam ist herzzerreißend und der Schock nicht in Worte zu fassen. Meine Gedanken sind bei den Familien der Verstorbenen und ich bete für die Verletzten", schrieb er.

(jco/dpa)
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