Nach Hurrikan "Harvey" Texas räumt auf, Hurrikan "Irma" nimmt Kurs auf die Karibik

Houston · Der Wiederaufbau im überfluteten Osten von Texas wird womöglich teurer als befürchtet. Die Hurrikan-Saison ist indes noch lange nicht zu Ende – Sturm "Irma" steuert auf die Karibik zu.

 Freiwillige räumen das zerstörte Haus einer Texanerin auf.

Freiwillige räumen das zerstörte Haus einer Texanerin auf.

Foto: ap, DP

Der Wiederaufbau im überfluteten Osten von Texas wird womöglich teurer als befürchtet. Die Hurrikan-Saison ist indes noch lange nicht zu Ende — Sturm "Irma" steuert auf die Karibik zu.

Am Montag war noch unklar, ob der Sturm - ein Hurrikan der drittstärksten von fünf Stufen - überhaupt die US-Küste ansteuern wird. Die Modelle des Hurrikan-Zentrums in Miami sehen "Irma" ebenso wieder nordöstlich aufs Meer hinausziehen wie sie auch einen Zug auf das US-Festland hin für möglich halten.

Mögliche Vorhersagen gehen so weit auseinander, dass "Irma" - wenn überhaupt - am Wochenende irgendwo zwischen Florida im Süden und Neu England im Norden auf die Ostküste treffen könnte.

In den Monaten August bis Oktober werden stets die meisten Hurrikans registriert. Häufig entwickeln sich dann potenziell gefährliche Stürme, ohne dass sich die Befürchtungen bewahrheiten. Nach "Harvey" sind die Ängste jedoch groß, dass die USA gleich zwei Mal ganz kurz hintereinander direkt von einem Hurrikan getroffen werden könnten.

Die Schadensprognosen für die von "Harvey" verwüsteten Gebiete in Texas werden immer düsterer. Der Gouverneur des US-Staates, Greg Abbott, schätzte die Kosten für den Wiederaufbau auf bis zu 180 Milliarden Dollar (152 Milliarden Euro). Abbott sagte in Interviews, die von "Harvey" betroffenen Gebiete und die Zahl der betroffenen Menschen seien weitaus größer als seinerzeit bei "Katrina".

"Harvey" war am 25. August auf die osttexanische Küste getroffen und hatte weite Gebiete unter Wasser gesetzt. Mittlerweile weichen die Fluten, die viertgrößte US-Stadt Houston war laut Behörden zu 95 Prozent wieder trocken. Das Ausmaß der Verwüstungen wird immer deutlicher. Die texanische Behörde für öffentliche Sicherheit gab die Zahl der beschädigten Häuser am Sonntag mit mindestens 200.000 an, fast 13.000 seien völlig zerstört. Mehrere Tausend Menschen sind weiter in Notunterkünften untergebracht.

"Irma" steuerte am Montag auf die Karibik zu. Der Sturm könnte nach Vorhersagen am Dienstagabend oder Mittwoch (Ortszeit) über Teile der kleinen Antillen hinwegfegen. Meteorologen rechnen damit, dass er auf seinem Weg weiter erstarken könnte - vielleicht vorübergehend sogar zu einem Hurrikan der Stufe 5.

Die Antilleninseln Saint-Martin und Saint-Barthélémy, zwei französische Überseegebiete, bereiteten sich am Montag auf den Sturm vor. Vorsichtshalber wurde der Schulbeginn verschoben. Im französischen Teil von Saint-Martin (der Süden der Insel gehört zum Königreich Niederlande) leben mehr als 36 000 Menschen, Saint-Barthélémy hat gut 9000 Bewohner.

Auf seinem Zug bedroht "Irma" Puerto Rico, die Dominikanische Republik, Haiti und die Bahamas. Die Behörden riefen die Menschen zu Vorsorgemaßnahmen auf.

(veke)
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