Knapp ein Jahr nach dem Tod von Prince Ermittler stellen erste Ergebnisse vor

Minneapolis · Vermutlich hat ein Arzt und enger Freund dem US-Sänger Prince vor dessen Tod geholfen, auf unzulässige Art und Weise Schmerzmittel zu bekommen. Das geht aus am Montag veröffentlichten Ermittlungsunterlagen hervor.

 Prince (hier bei einem Auftritt 2007) starb am 21. April 2016 mit 57 Jahren.

Prince (hier bei einem Auftritt 2007) starb am 21. April 2016 mit 57 Jahren.

Foto: ap

Knapp ein Jahr nach dem Tod von Pop-Legende Prince haben die Behörden erste Teilergebnisse ihrer Ermittlungen vorgelegt. In seinem Anwesen hatte der Musiker demnach größere Mengen starker verschreibungspflichtiger Schmerzmittel gelagert. Die Rezepte dafür waren nicht auf den Musiker selbst ausgestellt, sondern auf einen Freund.

Aus dem am Montag von einem Gericht im US-Bundesstaat Minnesota veröffentlichten Unterlagen lassen sich Rückschlüsse auf den Umgang von Prince mit Medikamenten vor seinem Tod ziehen. Der 57-Jährige war am 21. April 2016 tot in einem Aufzug in seinem Anwesen in Paisley Park gefunden worden. Als Todesursache war eine versehentliche Überdosis des stark wirksamen Schmerzmittels Fentanyl festgestellt worden.

Um herauszufinden, wie Prince an das Schmerzmittel gelangen konnte, überprüften die Ermittler den Unterlagen zufolge die Wohnung des Popstars sowie sein Telefon und E-Mail-Accounts. In Princes Schlafzimmer hatten die Ermittler mehrere Behälter mit Schmerzmitteln gefunden. Die Etiketten stammten zum Teil von frei verkäuflichen, schwächeren Präparaten. In den Behältern fanden sich dann aber sehr starke rezeptpflichtige Mittel.

Die Ermittler stießen zudem auf Briefumschläge, in denen Schmerzpillen versteckt waren. Eine größere Menge Tabletten fanden sie auch in einem Koffer mit dem Namensschild "Peter Bravestrong" - ein Deckname, den Prince häufiger benutzte.

Die vorgelegten Gerichtsunterlagen enthalten auch Aussagen von Princes Arzt Michael Todd Schulenberg. Dieser gab demnach zu, dem Sänger Schmerzmittel-Rezepte auf einen anderen Namen ausgestellt zu haben, um dessen Anonymität zu wahren.

(kess/AFP/ap)
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