Staatsanwaltschaft ermittelt Todesopfer bei Schüssen auf Flüchtlingsboot
Lampedusa · Beim Beschuss eines Flüchtlingsschlauchbootes vor der libyschen Küste ist italienischen Medienberichten zufolge ein Migrant getötet worden. Ein weiterer Insasse des Bootes sei schwer verletzt worden.
Demnach brach einer der Bootsinsassen zusammen, fiel über Bord und ertrank. Ein Mann aus Gambia sei mit einem Hubschrauber der italienischen Marine in ein Krankenhaus auf Lampedusa gebracht worden.
Woher die Schüsse kamen, war zunächst unklar. Die libysche Küstenwache gab den Berichten zufolge an, keines ihrer Patrouillenboote habe die Schüsse abgegeben, wie es Überlebende geschildert hätten. Die italienische Staatsanwaltschaft eröffnete demnach Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts gegen Unbekannt.
Die EU-Außenminister hatten am Montag den Startschuss für einen Militäreinsatz gegen Schlepperbanden im Mittelmeer gegeben. In der ersten Phase sollen zunächst mit militärischer Aufklärung genauere Informationen über die Netzwerke der Schleuser eingeholt werden.
Für einen weitergehenden Einsatz etwa zur Zerstörung der Schlepperschiffe in libyschen Hoheitsgewässern fehlen noch ein UN-Mandat oder die Zustimmung der libyschen Regierung.