Todesstrafe Texas richtet Transvestiten-Mörder hin

Huntsville · Im US-Staat Texas ist zum ersten Mal in diesem Jahr ein zum Tode verurteilter Straftäter hingerichtet worden. Richard Masterson starb am Mittwochabend in der Haftanstalt Huntsville durch eine Giftinjektion.

 Richard Masterson wurde in Texas hingerichtet.

Richard Masterson wurde in Texas hingerichtet.

Foto: ap

Der 43-Jährige war zum Tode verurteilt worden, weil er vor 15 Jahren einen anderen Mann getötet hatte. Diese Tat hatte Masterson lange als Sex-Unfall bezeichnet. "Es ist in Ordnung für mich", sagte er, bevor er jetzt die tödliche Spritze bekam. "Manchmal musst du für die Entscheidungen, die du triffst, leben und sterben. Ich habe meine getroffen, und ich bezahle dafür." Zu Angehörigen und Freunden, die bei der Exekution zuschauten, sagte er, er liebe sie. Um 18.53 Uhr (Ortszeit) wurde er für tot erklärt.

Texas richtet so viele Menschen wegen Straftaten hin wie kein anderer US-Staat. Landesweit gab es 2015 insgesamt 28 Exekutionen - 13 davon allein in Texas. Mindestens acht weitere Häftlinge sitzen im texanischen Todestrakt. Ihre Hinrichtungen sind für die kommenden Monate angesetzt, darunter eine in der nächsten Woche.

Zum Tode verurteilt wurde Masterson, weil er im Januar 2001 in der US-Metropole Houston den 35-jährigen Transvestiten Darin Honeycutt erwürgt hatte. Er hatte angeführt, bei dem Tod habe es sich um einen Unfall gehandelt. Das Opfer sei an einem Würgegriff gestorben, der Teil einer sexuellen Praktik gewesen sei. Die beiden hatten sich in einer Bar getroffen und waren später in das Apartment von Honeycutt gegangen. Der 35-Jährige war ein Entertainer, der als Frau verkleidet unter dem Namen Brandi Houston auftrat.

Gerichtsdokumenten zufolge gab Masterson später in einem Brief an den texanischen Generalstaatsanwalt zu, Honeycutt mit Absicht getötet zu haben. "Ich hatte im Sinn, ihn zu töten", schrieb er. "Es war kein Unfall." Generalstaatsanwalt war damals der heutige texanische Gouverneur Greg Abbott.

Beweismittel zeigten, dass Masterson Honeycutts Auto gestohlen hatte. Als er eine Woche nach der Tat in Florida festgenommen wurde, hatte er einen anderen gestohlenen Wagen bei sich. Dieses Fahrzeug gehörte zu einem Mann aus der Stadt Tampa, der aussagte, Masterson habe ihn ausgeraubt. Außerdem erklärte er, er habe eine ähnliche sexuelle Erfahrung mit dem Täter überlebt, bei der er gewürgt worden sei.

(ap)
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