Täter wollten Grundstück "verunreinigen" Totes Schwein auf Moschee-Bauplatz vergraben

Genf · Unbekannte haben auf dem Baugrundstück einer umstrittenen Moschee im Schweizer Kanton Solothurn den Kadaver eines Schweins vergraben. Laut Medienberichten gab es einen anonymen Hinweis auf die Tat, die eine "Islamisierung" verhindern solle.

Mehrere Medien der Region hätten am Freitag einen anonymen Brief enthalten, wonach ein totes Schwein und vier Schweinsköpfe auf dem Gelände in der Gemeinde Grenchen vergraben worden seien, berichtete die schweizerische Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei habe nach einer Untersuchung vor Ort die Angaben bestätigt.

Nach Angaben von SDA hätten die Täter zudem geschrieben, dass 120 Liter Schweineblut auf dem Gelände ausgeschüttet worden seien. Damit solle das für den Bau der Moschee vorgesehene Gelände "verunreinigt” werden, um gegen eine schleichende "Islamisierung” zu protestieren. Schweine gelten im Islam als unrein, ihr Verzehr ist Muslimen gemäß dem Koran verboten.

Der Islamische Zentralrat Schweiz verurteilte die "die Schändung des Moschee-Baulandes aufs Schärfste”. Mit der Tat sei eine Grenze überschritten worden und die Islamophobie in der Schweiz habe ein neues Ausmaß erreicht, erklärte der Verband. In der Schweiz leben rund 400.000 Muslime. Im November 2009 hat sich eine Mehrheit der Schweizer in einer umstrittenen Volksabstimmung für ein Verbot des Baus von Minaretten ausgesprochen.

(AFP)
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