Heftige Regenfälle in Südspanien und Marokko Überschwemmungen fordern acht Todesopfer

Málaga · Bei den Überschwemmungen infolge sintflutartiger Regenfälle im Süden und Osten Spaniens ist die Zahl der Todesopfer auf acht gestiegen. Auch am anderen Ufer des Mittelmeeres, in Marokko, starben infolge von Unwettern drei Menschen.

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Mallorca am Tag nach dem Unwetter

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Foto: dpa/Clara Margais

Am Samstagmorgen wurde in der südöstlichen Region Murcia die Leiche eines etwa 50-jährigen Mannes entdeckt, wie ein Sprecher der Regionalregierung mitteilte. Bereits am Vorabend waren drei Todesfälle aus Murcia gemeldet worden.

Weitere vier Todesopfer wurden aus der südlichen Provinz Andalusien gemeldet. Ein Mensch starb im Krankenhaus infolge einer Herzkrankheit, nachdem er wegen des Hochwassers per Hubschrauber aus seinem Haus in der Ortschaft Vera fortgebracht worden war. Zuvor waren in der Ortschaft Cuevas de Almanzora nördlich von Almería die Leichen von einem Mann und einer Frau gefunden worden. Bereits am Freitagmorgen war eine etwa 80-Jährige in Alora in der Nähe von Málaga ertrunken. In Andalusien durften am Samstag weiterhin etwa 500 Menschen wegen des Hochwassers nicht in ihre Häuser zurück.

Auch die ostspanische Provinz Valencia war von den Unwettern betroffen. Presseberichten zufolge wurden 35 Menschen bei einem Wirbelsturm verletzt, der über einen Jahrmarkt in Gandia hinwegfegte. Die Häfen von Valencia und Sagunto blieben nach Behördenangaben über Nacht geschlossen und nahmen erst am Samstagmorgen ihren Betrieb wieder auf.

Marokko ebefanfalls betroffen

Auch am anderen Ufer des Mittelmeeres, in Marokko, starben bei Überschwemmungen infolge von Unwettern nach Behördenangaben drei Menschen. In den Ortschaften Anka und Ikaken in der westlichen Region Safi seien am Freitag eine 50-Jährige, ihre Schwiegertochter sowie ein 14-Jähriger vom Hochwasser fortgerissen worden, führte die Nachrichtenagentur MAP aus. In Marokko fällt seit zwei Tagen ungewöhnlich viel Regen, der von Sturmböen begleitet wird.

Wassermaßen toben seit Donnerstag

Seit Donnerstagabend werden in dem betroffenen spanischen Gebiet heftige Regenfälle registriert. In einigen Ortschaften fielen bis zu 120 Liter Wasser pro Quadratmeter in 12 Stunden. Nach Angaben der Madrider Zeitung "El País" wurden in Cádiz bis zu 200 Liter Regen auf den Quadratmeter registriert. In der Region Murcia seien in einer Gegend 177 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, berichteten spanische Zeitungen. In der Provinz Almería etwa wurden 120 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Die Helfer mussten Schlauchboote einsetzen, um Menschen zu retten.
Hunderte Soldaten wurden abkommandiert, um den Betroffenen zu helfen.

Nach Angaben der Madrider Zeitung "El País" wurden die Häuser von etwa 9000 Menschen vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Eine ältere Frau sei ums Leben gekommen, nachdem ihre Wohnung von einem über die Ufer getretenen Fluss überschwemmt worden sei, teilte ein Vertreter der Regionalregierung Andalusiens mit. Der Umweltminister der autonomen Region Andalusien, Luis Planas, hatte zunächst mitgeteilt, dass bis zu 8000 Menschen in Sicherheit gebracht worden seien. Es wurden jedoch nur einige wenige Menschen evakuiert, berichtete die Onlinezeitung "Sur.es" aus Málaga.

Mehrere Dörfer seien durch den Regen von der Außenwelt abgeschnitten, sagte der Präsident der Provinzregierung von Málaga, Elías Rendodo. In einigen Ortschaften sei das Wasser bis zu vier Meter über den normalen Fluss-Pegel gestiegen. Mehrere Autos seien von den Flutwellen mitgerissen worden. In der Ortschaft Archidona mussten Anwohner mit Hubschraubern von den Dächern gerettet werden.

Der spanische Wetterdienst rief für die Provinz Málaga Alarmstufe rot aus. Für die Provinzen Granada, Sevilla, Almería und Córdoba gilt Alarmstufe Orange.

(dpa)
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