Schweizer Extremkletterer Ueli Steck stirbt in der Nähe des Mount Everest

Kathmandu · Die Frühjahrs-Bergsteigsaison in Nepal hat ihr erstes Todesopfer: Der berühmte Schweizer Bergsteiger Ueli Steck ist am Sonntag bei einem Unfall nahe dem Mount Everest in Nepal tödlich verunglückt.

 Ueli Steck (Archivaufnahme aus dem Jahr 2015).

Ueli Steck (Archivaufnahme aus dem Jahr 2015).

Foto: ap, ORO

Wie Mingma Sherpa von dem Expeditionsunternehmen Seven Summit Treks sagte, kam Steck am Camp 1 des Mount Nuptse ums Leben. Sein Leichnam sei geborgen worden und nach Lukla gebracht worden, wo sich der einzige Flughafen in der Gegend des Mount Everest befindet. Laut einer Erklärung auf Stecks Webseite sind die genauen Umstände seines Todes noch unklar. Die Familie sei "unendlich traurig".

Steck hatte vorgehabt, im Mai den 8850 Meter hohen Mount Everest und den nahegelegenen Mount Lhotse zu erklimmen. Hunderte ausländische Kletterer versuchen im Mai, Gipfel im Himalaya zu erklimmen, wenn das Wetter zeitweise günstig ist.

Steck für schnelles Bergsteigen bekannt

Der 40-jährige Steck war einer der angesehensten Bergsteiger seiner Generation. Er war vor allem für sein Bergsteigen mit schnellem Tempo bekannt. Unter anderem hatte er mehrere Rekorde für den Aufstieg an der Nordseite des Eiger aufgestellt, eines klassischen Bergsteiggipfels in den Berner Alpen. Diesen hatte er in zwei Stunden und 47 Minuten erklommen, ohne ein Seil zu benutzen. 2013 schaffte er als erster Solo-Bergsteiger den Aufstieg an der Südseite des Annapurna in Nepal, nachdem er dort 2007 bei einem Sturz beinahe ums Leben gekommen war. Dafür bekam er im darauffolgenden Jahr den "Piolet d'Or", die Top-Auszeichnung im Bergsteigen.

2015 entschied sich Steck, alle 82 Gipfel in den Alpen mit einer Höhe von mehr als 4000 Metern zu erklimmen. Zwischen den Bergen reiste er nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Gleitschirm. Für diese Errungenschaft brauchte er 62 Tage. Sie trug dazu bei, seinen Ruf als "Schweizer Maschine" zu festigen.

Steck hatte in einem Interview des Schweizer "Tages-Anzeiger" gesagt, dass er sich als Außenseiter in der Bergsteigerszene betrachte, weil für ihn sportliche Leistung wichtiger als Abenteuer sei.

(felt/ap)
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