Orban und Cerar wollen Weiterreise unterbinden Ungarn und Slowenien fordern Grenzzaun im Norden Griechenlands

Kranj · Ungarn und Slowenien haben den Bau eines Grenzzauns im Norden Griechenlands zur Abwehr von Flüchtlingen gefordert. "Sich nur darüber zu beschweren, dass Griechenland seine Grenzen nicht schützt, reicht nicht", sagte der ungarische Regierungschef Viktor Orban am Freitag bei einem Besuch in Slowenien.

 Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar (r.) begrüßt seinen ungarischen Amtskollegen Viktor Orban.

Der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar (r.) begrüßt seinen ungarischen Amtskollegen Viktor Orban.

Foto: dpa, ab sh

Er rief Athen auf, "einen Zaun an der Grenze zu Mazedonien und Bulgarien zu bauen und die Flüchtlingswelle zu stoppen". Auch der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar sprach sich für einen Zaun an der griechischen Nordgrenze aus. "Wir haben keine Zeit, wir können nicht bis zum Frühling warten", sagte Cerar. Dann sei mit einem noch größerer Andrang von Flüchtlingen zu rechnen.

Die beiden Regierungschefs warfen Athen vor, beim Schutz seiner Seegrenze zur Türkei versagt zu haben. Daher müsse die Weiterreise der Flüchtlinge nun über die sogenannte Balkanroute durch einen Grenzzaun verhindert werden. Dieser müsste sich über mehrere hundert Kilometer erstrecken, denn allein die griechisch-mazedonische Grenze hat eine Länge von 250 Kilometern.

Im vergangenen Jahr kamen mehr als eine Million Flüchtlinge nach Europa, die meisten von ihnen gelangten über die Ägäis-Inseln nach Griechenland. Von dort aus reiste ein Großteil über Mazedonien und Serbien weiter in westliche EU-Staaten wie Deutschland. Mehrere Länder auf der Balkanroute hatten ihre Einreisebestimmungen für Flüchtlinge zuletzt verschärft.

(AFP)
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