Haftstrafe gegen indische Politikerin Urteil löst Selbstmorde und Infarkte aus

Neu Delhi · Nach Verhängung einer Haftstrafe für eine indische Regierungschefin sollen sich laut einem Zeitungsbericht sechs Menschen das Leben genommen haben. Zehn weitere hätten wegen des Urteils einen Herzinfarkt erlitten, berichtete die "Times of India" am Montag.

 Wurde zu einer Haftstrafe gezwungen: Jayaram Jayalalithaa.

Wurde zu einer Haftstrafe gezwungen: Jayaram Jayalalithaa.

Foto: afp, ds/fk/az

Ein Sondergericht hatte am Samstag die Regierungschefin des südlichen Bundesstaates Tamil Nadu, Jayaram Jayalalithaa, wegen Korruption zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Politikerin wurde für schuldig befunden, zwischen 1991 und 1996 ein Vermögen von elf Millionen Dollar angehäuft zu haben, deren Herkunft ungeklärt blieb.

Unter Berufung auf die Polizei meldete die "Times of India", dass sich nach Verkündung des Urteils Menschen erhängt oder Gift getrunken hätten, vor einen Bus gesprungen seien oder sich selbst in Brand gesetzt haben sollen. Andere hätten infolge eines Schocks über das Urteil einen Herzinfarkt erlitten.

Die auch als "Amma", also Mutter, bekannte Regierungschefin hat Hunderttausende Verehrer und Unterstützer. Dabei trägt die Begeisterung vieler für die frühere Schauspielerin zuweilen obsessive Züge. Jayalalithaa selbst legte am Montag Berufung ein und stellte einen Antrag auf Kaution.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort