Fotos US-Bürger Matthew Miller erzählt aus dem Straflager in Nordkorea
Der 24-jährige US-Amerikaner Matthew Miller sitzt in Nordkorea in Haft. Acht Stunden Arbeit im Schmutz, ansonsten Isolationshaft, wie er erzählt. Er soll spioniert haben.
Knapp zwei Wochen nach dem Urteil durften AP-Reporter Fotos machen und ihm eine einzige Frage nach den Haftbedingungen stellen.
"Kein Kontakt zu irgendwem. Aber gesundheitlich geht es mir gut". erzählte Miller, der bei seinem Ausflug aus dem Straflager in ein Hotel in Pjöngjang ständig unter Bewachung stand.
Am 14. September war er wegen illegaler Einreise und versuchter Spionage verurteilt worden.
Das Urteil des Gerichts: sechs Jahre Haft.
Ihm wurde der Kopf geschoren, persönliche Gegenstände wurden konfisziert.
Ein AP-Team durfte filmen, wie er in einer Telefonzelle saß und auf die Tasten des Apparats drückte, eine nordkoreanische Wache direkt hinter ihm. Ob er tatsächlich telefonieren durfte, ist unsicher. Die Reporter wurden des Raumes verwiesen.
Miller legte mehrere Briefe vor, die er an einflussreiche Amerikaner geschrieben haben will. Unter den Adressaten: First Lady Michelle Obama, US-Außenminister John Kerry (im Bild) und dessen Vorgängerin Hillary Clinton. Darin bittet er um Hilfe. Sein Schicksal ist ungewiss.