Zahlreiche Drohungen von Nachahmern US-Schulen aus Angst vor Amokläufern geschlossen

San Diego (RPO). Nach dem Amoklauf von Blacksburg geht in den USA die Angst vor Nachahmungstaten um: Mehrere Schulen bleiben vorsorglich geschlossen. Immer wieder gehen bei der Polizei Morddrohungen ein. In Kalifornien droht ein Mann, das Massaker an der Universität in Virginia mit 33 Toten klein erscheinen zu lassen.

Das sind die Opfer
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Viele Drohungen bezogen sich auch auf den achten Jahrestag des Massakers an der Columbine Highschool in Littleton am Freitag. In San Diego drohte ein Web-Designer, 50 Menschen an der Universität töten zu wollen. Er alarmierte selbst eine Fernsehstation, um Publizität zu erzeugen, teilte die Bundespolizei FBI mit. Er wurde am Donnerstag beschuldigt, eine Drohung über das Internet verbreitet zu haben.

In dem kalifornischen Schulbezirk Yuba bei Sacramento wurden alle Schulen geschlossen, nachdem ein Mann drohte, das Massaker an der Virginia Tech mit 33 Toten vergleichsweise klein wirken zu lassen. 12.000 Schüler kamen so zu einem verlängerten Wochenende. Der Unterricht soll am kommenden Montag wieder aufgenommen werden.

Die meisten Drohungen bezogen sich auf den Amoklauf in Virginia, einige aber auch auf das Columbine-Massaker. In Michigan wurde ein 26-jähriger Student festgenommen, der sich im Internet lobend über den Amokläufer von Blacksburg äußerte. Das Kalamazoo Valley Community College wurde bis Montag geschlossen.

In Seattle wurde ein Oberschüler verhaftet, der mit drei geladenen Schusswaffen und zusätzlicher Munition zum Unterricht kam. In Bismarck im US-Staat North Dakota wurde ein 20-jähriger festgenommen, der das Massaker in Virginia in einem Blog als lustig bezeichnete und die Absicht äußerte, es dem Amokläufer Cho Seung Hui nachtun zu wollen.

In Fort Smith, Arkansas, wurde ein Schüler festgenommen, der in einem Klassenraum eine Botschaft schrieb, er wolle "ein Held" wie Cho sein. In St. Augustine/Florida wurde ein 14-jähriger wegen E-Mails festgenommen, in denen er Freunden ankündigte, das Virginia-Massaker mit 100 Toten übertreffen zu wollen.

An der texanischen St. Edward's Universität in Austin gingen am Donnerstag zwei Bombendrohungen ein - es war der dritten Tag in Folge, dass Drohungen gegen die Hochschule gemacht wurden. In Laddonia in Missouri wurde ein Brief in einem Umkleideraum gefunden, in dem auf das Columbine-Massaker Beszug genommen wurde. Die Schule wurde für den Jahrestag geschlossen.

(ap)
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