Fall Charlie Gard Trump bietet Hilfe für unheilbar krankes Baby an

Bridgewater · Die Eltern des todkranken Charlie wollen ihr Baby für eine experimentelle Therapie in die USA bringen. Die behandelnden Ärzte in Großbritannien lehnen das ab. Jetzt schaltet sich US-Präsident Donald Trump in den Fall ein.

 Die Eltern des Babys, Chris Gard und Connie Yates (Archiv).

Die Eltern des Babys, Chris Gard und Connie Yates (Archiv).

Foto: dpa, sab

"Wenn wir dem kleinen #CharlieGard helfen können wie unsere Freunde in Großbritannien und der Papst, wären wir hocherfreut, das zu tun", schrieb Donald Trump am Montag auf Twitter. Allerdings ist unklar, wie sich der US-Präsident für die Eltern und ihr Baby einsetzen will: In dem Fall ist bereits höchstrichterlich entschieden worden, dass die Maschinen, die das Kind am Leben erhalten, bald abgeschaltet werden sollen.

Der zehn Monate alte Junge leidet an einer seltenen genetischen Erkrankung und liegt mit irreversiblen Gehirnschäden in einem Krankenhaus in London. Seine Eltern wollten das Kind für eine experimentelle Therapie in die USA bringen. Die behandelnden Ärzte sind dagegen überzeugt, dass die Therapie nicht helfen würde. Sie forderten deshalb, die Behandlung einstellen zu dürfen, weil sie fürchten, dass der Junge unnötig leidet.

"Der Präsident versucht nur, behilflich zu sein"

Das Oberste Gericht Großbritanniens gab den Ärzten Recht. Auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg scheiterten Charlies Eltern Anfang vergangener Woche. Die Abschaltung der Maschinen, die ihn am Leben halten, war ursprünglich für Freitag geplant, wurde jedoch auf Wunsch der Eltern verschoben und wird nun in den kommenden Tagen erwartet.

Eine Sprecherin Trumps sagte, der Präsident habe von dem Fall des Kleinen erfahren und den Eltern in "dieser herzzerreißenden Situation" Hilfe angeboten. Er selbst habe nicht mit ihnen gesprochen, aber Mitglieder seiner Regierung hätten mit dem Paar telefoniert. Trump wolle in "keiner Form" Druck auf sie ausüben. "Der Präsident versucht nur, behilflich zu sein, falls dies überhaupt möglich sein sollte."

Am Sonntag hatte bereits Papst Franziskus dazu aufgerufen, den Eltern jede Behandlungsmöglichkeit für ihren Sohn zu ermöglichen.

(wer/ap/dpa)
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