Schwarze tot im Gefängnis gefunden Texanischer Senator nimmt Sandra Bland in Schutz
Washington · Nach dem Tod einer schwarzen Frau in einer Gefängniszelle in den USA hat der texanische Senator Royce West das Opfer in Schutz genommen. Wer die Videoaufnahmen der Festnahme der jungen Frau gesehen habe, werde zustimmen, "dass Sandra Bland es nicht verdiente, festgenommen zu werden".
Das sagte West am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten. Zuvor hatte er die Familie der 28-Jährigen besucht, die am 10. Juli festgenommen worden war und drei Tage später in Polizeigewahrsam starb.
"Das ist eine Tragödie, was hier passiert ist", sagte auch der texanische Regierungsvertreter Dan Patrick. "Sie hat ihr Leben im Gefängnis verloren und dem müssen wir nachgehen." Bland war bei einer Verkehrskontrolle nahe Houston im Staat Texas angehalten worden - sie hatte vor einem Spurwechsel nicht geblinkt. Festgenommen wurde sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, weil sie sich gegenüber den Polizisten streitlustig und unkooperativ verhalten haben soll.
Nach Behördenangaben nahm sich Bland in Gewahrsam das Leben, das bezweifelt ihr Umfeld jedoch stark. Die texanischen Behörden veröffentlichten am Dienstag das Videomaterial zur Festnahme der Frau. Darauf ist auch die lautstarke Auseinandersetzung mit den Beamten zu hören.
In den vergangenen Monaten hatte eine Reihe von Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA zum Teil gewalttätige Proteste und Diskussionen über Rassismus in der Polizei ausgelöst. Ende April wurde die Ostküstenstadt Baltimore von schweren Ausschreitungen erschüttert, nachdem ein junger Afroamerikaner dort in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen war.