88 Gefangene sollen Taliban und Al-Kaida angehören USA warnen Afghanistan vor Freilassung gefährlicher Häftlinge

Kabul · Die USA haben Afghanistan vor der geplanten Freilassung von 88 mutmaßlichen Extremisten aus dem Militärgefängnis Bagram gewarnt. Bei den Gefangenen, die den Reihen der radikalislamischen Taliban und des Terrornetzwerks Al-Kaida entstammen sollen, handle es sich um "gefährliche Individuen", erklärte ein Sprecher der US-Truppen in Afghanistan.

Sie müssten dem "offiziellen afghanischen Justizsystem" übergeben werden.

Das Militärgefängnis Bagram war im vergangenen März von den US-Truppen an die afghanischen Streitkräfte übergeben worden. Daraufhin wurde die Freilassung von 648 Häftlingen beschlossen, von denen noch 88 in der Haftanstalt einsitzen. Über deren Freilassung gibt es seit Monaten Streit zwischen den Regierungen in Washington und Kabul. Die USA fürchten, dass Afghanistan nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen zum Jahresende ins Chaos abgleiten könnte.

Die USA und Afghanistan ringen seit langem um ein Sicherheitsabkommen, das auch Voraussetzung für finanzielle Hilfen des Westens ist. Die Vereinbarung ist zudem die Vorlage für ein entsprechendes Abkommen für Deutschland und die anderen an dem künftigen internationalen Einsatz am Hindukusch beteiligten Staaten. Afghanistans Staatschef Hamid Karsai will die Unterzeichnung seinem im April zu wählenden Nachfolger überlassen.

Die US-Regierung dringt hingegen auf eine rasche Unterschrift.

(AFP)
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