Zugunglück in South Carolina Zwei Tote und mehr als 110 Verletzte wegen falsch gestellter Weiche

Cayce · Der Zusammenstoß eines Passagierzuges mit einem Güterzug in Amerika hat am Sonntag zwei Menschen das Leben gekostet. Nun gibt es Hinweise auf die Ursache - offenbar eine falsch gestellte Weiche.

 Offenbar war eine Weiche falsch gestellt: Ein Passagierzug ist mit einem Güterzug zusammengestoßen. Zwei Menschen sind gestorben, 110 wurden verletzt.

Offenbar war eine Weiche falsch gestellt: Ein Passagierzug ist mit einem Güterzug zusammengestoßen. Zwei Menschen sind gestorben, 110 wurden verletzt.

Foto: dpa, pat

Bei den Todesopfern handelte es sich um den Zugführer und einen Zugbegleiter. Beide arbeiteten für den Bahnbetreiber Amtrak. Bei dem Zugunglück im amerikanischen Bundesstaat South Carolina wurden außerdem 110 Personen verletzt.

Gouverneur Henry McMaster teilte mit, der Zug "Silver Star" sei mit rund 150 Reisenden und acht Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von New York nach Miami gewesen. Südlich von Columbia in Cayce im Kreis Lexington habe der Zug an einer Weiche gegen 02.45 Uhr mit rund 95 Kilometern pro Stunde den Güterzug gerammt.

McMaster sagte, 116 Menschen seien in vier Krankenhäuser gebracht worden. Mindestens drei Patienten waren in kritischem Zustand, wie das Krankenhaus Palmetto Health meldete. Die anderen würden wegen weniger schweren Verletzungen wie Schürf- und Schnittwunden behandelt. US-Präsident Donald Trump dankte den Helfern vor Ort und erklärte, er bete für die Opfer des Unglücks.

Die Lokomotiven beider Züge wurden eingedrückt, die des Passagierzugs stürzte auf die Seite. Ein Passagierwagen wurde in zwei Teile gerissen und lag neben den Schienen. Viele Fahrgäste schliefen zum Zeitpunkt des Unglücks. Einige berichteten von einem lauten Knall. Die Passagiere, die unverletzt blieben, wurden mit Bussen zu ihrem Ziel gebracht.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Transportsicherheit erklärte, Ermittlungen hätten ergeben das eine Weiche falsch gestellt worden sei, die den Zug auf das Gleis leitete. Die Frage sei nun, wie das passieren konnte, so Robert Sumwalt.

Amtrak-Präsident Richard Anderson beschuldigte die Eisenbahngesellschaft CSX. Das Signalsystem an dem Abschnitt werde von CSX betrieben, so Anderson. Zum Unglückszeitpunkt sei es jedoch ausgeschalten gewesen, weshalb CSX-Angestellte die Weichen einzeln stellen mussten.

Für Amtrak war es bereits der dritte Unfall mit Todesfällen innerhalb von weniger als zwei Monaten. Am Mittwoch entgleiste ein Sonderzug der Republikanischen Partei, der Politiker zu einer Veranstaltung bringen sollte. Ein Mensch wurde getötet, sechs weitere wurden verletzt. Am 18. Dezember kam ein Amtrak-Zug im US-Staat Washington bei der Eröffnung einer neuen Strecke von den Gleisen ab. Drei Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere erlitten Verletzungen. Der Zug war zum Zeitpunkt des Unglücks doppelt so schnell wie erlaubt.

(sbl)
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