"V-J Day in Times Square" New York feiert einen historischen Kuss
New York · Mit einem Kuss auf dem Times Square in New York haben hunderte Paare am Freitag eine historische Jubelszene zum Ende des Zweiten Weltkriegs nachgestellt. Dabei gab es zwei ganz besondere Ehrengäste.
Ein berühmtes Foto wird lebendig
Das am 14. August 1945 aufgenommene Bild "V-J Day in Times Square" des Fotojournalisten Alfred Eisenstaedt, auf dem ein US-Marinesoldat leidenschaftlich eine ganz in weiß gekleidete Krankenschwester küsst, ging um die Welt.
Siebzig Jahre später erschienen einige Teilnehmer in Matrosen- und Krankenschwesterkostümen auf dem Platz mitten in Manhattan. Alle Männer trugen eine weiße Matrosenmütze, alle Frauen hielten eine Rose in der Hand. Beim Kuss ahmten sie die Pose des historischen Vorbilds nach: Die Männer beugten sich über die in ihren Armen liegende Frau und drückten ihr einen langen Kuss auf den Mund.
Der Weltkriegsveteran Ray Williams und seine Frau Ellie, die sich am 15. August 1945 das Ja-Wort gegeben hatten, waren als Ehrengäste geladen. Williams erinnerte sich an die Jubelfeier auf dem Times Square, nachdem der japanische Kaiser die Kapitulation seines Landes erklärt hatte. "Wir haben diese Freude erlebt, es war ein Freitagabend", sagte er. "Das ganze Land war im Freudentaumel. Wir waren gleich doppelt aufgeregt, das Ende des Krieges und unsere Hochzeit zu feiern."
Am Abend des 14. August 1945 hatten sich mehr als zwei Millionen Menschen auf dem Times Square versammelt, damals Sitz der "New York Times", um Neuigkeiten über das Ende des Krieges zu erfahren. Eisenstaedts Foto erschien eine Woche später in der Zeitschrift "Life".
Der Fotograf hatte die Namen des Paares nicht notiert, ihre Gesichter sind auf der Aufnahme nicht zu erkennen. Die Identität der Küssenden ist bis heute ungeklärt. Elf Männer und drei Frauen behaupteten über die Jahre, sie seien auf dem Foto abgebildet.
