USA Vater soll seine fünf Kinder getötet haben

Camden · Eine Verkehrskontrolle bringt ein mutmaßliches Verbrechen ans Licht: Ein Vater in den USA soll seine fünf Kinder umgebracht und verscharrt haben. Das Motiv des Geschiedenen ist noch unklar.

 Bei einer Verkehrskontrolle nahmen Beamte einen starken Geruch nach Chemikalien sowie Blutspuren im Auto wahr.

Bei einer Verkehrskontrolle nahmen Beamte einen starken Geruch nach Chemikalien sowie Blutspuren im Auto wahr.

Foto: ap

Als der Hilfssheriff bei der Verkehrskontrolle einen Blick in den Cadillac Escalade wirft, wird ihm schnell klar, worauf er gerade gestoßen ist. Der Polizist sei lang genug in seinem Beruf, "um den Geruch des Todes zu kennen", erklärt Daniel Jones, der Staatsanwalt für Smith County im US-Bundesstaat Mississippi, dem TV-Sender NBC hinterher.

Die Polizisten hätten die Autotür geöffnet und sofort das Bleichmittel gesehen, das über den ganzen hinteren Teil des Familienwagens verteilt worden war. "Man konnte sehen, wo der Teppich ausgeblichen war, aber da war immer noch Blut und da waren Maden", sagt Jones. Der 32 Jahre alte Fahrer sei sofort festgenommen worden.
Er habe unter Drogen gestanden, synthetisches Marihuana wohl. Als die Wirkung nachgelassen habe, "begann er, darüber zu sprechen, was passiert ist", so der Staatsanwalt.

Was passiert ist, das könnte grausamer kaum sein. Nach Angaben der Behörden gab der Mann zu, seine fünf Kinder umgebracht zu haben. Das jüngste war erst ein Jahr alt, das älteste acht Jahre. Drei Jungen und zwei Mädchen. Der Verdächtige habe den Ermittlern Informationen gegeben, wo sie nach den Leichen schauen sollten. Gefunden wurden sie nach einer tagelangen Suche in einem abgelegenen Waldstück im Staat Alabama, irgendwo am Highway 10. Der mutmaßliche Mörder soll jedes seiner toten Kinder in eine Mülltüte gestopft und dann vergraben haben.

Der Mann wohnte nach Polizeiangaben mit seinen Söhnen und Töchtern in South Carolina. Von der Mutter war er demnach geschieden, beide teilten sich das Sorgerecht. Am Montag vor einer Woche sei der Mann mit den fünf Kindern zu einer Familienfeier in Mississippi aufgebrochen. Die Strecke ist ungefähr 1000 Kilometer lang und in zehn Stunden zu schaffen. Doch die sechs kamen nie an. Zwei Tage später meldete sie die Mutter als vermisst.

Was genau passiert ist, vermochte die Polizei am Mittwoch noch nicht zu beschreiben. Vermutlich habe er seine Kinder bereits in South Carolina, also am Anfang der Fahrt, umgebracht. Auch über das Motiv rätselte sie noch. Die Staatsanwaltschaft beschreibt den Mann als ein Computergenie. Er habe geäußert, dass er sich von den Kindern verfolgt gefühlt habe. Sie hätten geplant, ihn zu töten. "Ich glaube, er ist einfach verrückt geworden", sagt Jones. Welche Rolle der Drogenkonsum dabei gespielt habe, werde noch untersucht.

"Das Ausmaß dieses Verbrechens ist unerträglich", erklärt Mississippis Sicherheitsbeauftragter Albert Santa Cruz in einer Mitteilung. Die ganze Familie sei geschockt, berichtete NBC. "Gott, hilf mir und Gott, hilf meinem Sohn", zitiert der Sender den Vater des Verdächtigen.

(ap)
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