Terrormiliz im Irak und in Syrien UN verurteilen Kulturerbe-Zerstörung durch IS

Berlin · Brutal zerstört die Terrormiliz IS vor allem im Irak und in Syrien bedeutende Kulturgüter. Angeführt von Deutschland hat die UN-Vollversammlung jetzt eine Resolution dagegen verabschiedet.

Das ist die Ruinenstadt Palmyra in Syrien
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Auf Initiative Deutschlands und des Irak hat die UN-Vollversammlung die Zerstörung von Kulturgütern durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verurteilt. Die am Donnerstag in New York verabschiedete Resolution appelliert an alle Staaten, gegen den Schmuggel von Kunst vorzugehen, um dem IS Finanzierungsmöglichkeiten zu nehmen. Eine förmliche Abstimmung war nicht mehr notwendig, weil fast alle Mitgliedsstaaten im Voraus ein Ja angekündigt hatten.

"Dieser heutige Tag ist ein wichtiger für die gesamte Menschheit", sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, die eigens nach New York gereist war. "Lassen Sie uns gegen solche Barbarei zusammenstehen und mit einer Stimme sprechen. Ohne dieses kulturelle Erbe haben wir keine Zukunft." Der Irak müsse beim Schutz seiner Kulturgüter unterstützt werden. "Jeder Einzelne muss wissen, dass der Kauf und Verkauf von Kulturgütern aus dem Irak nicht nur strafbar ist, sondern auch Terroristen unterstützt."

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Deutschland und der Irak hatten die Resolution gemeinsam verfasst und eingebracht, mehr als 80 Staaten schlossen sich dem Entwurf schon vor der Sitzung an. Wir "drücken unsere Empörung darüber aus, dass Angriffe auf das kulturelle Erbe eines Landes als taktisches Mittel im Krieg genutzt werden, um Schrecken und Hass zu sähen, einen Konflikt anzuheizen und gewalttätige extremistische Ideologien durchzusetzen", heißt es darin.

Das Papier ist allerdings nicht bindend, dafür bräuchte es eine Resolution des Sicherheitsrats. "Ich wünschte, die Resolution käme aus dem Sicherheitsrat, aber wir konnten ihn einfach nicht dazu bewegen", sagte der irakische Botschafter, Mohamed Ali Alhakim, bei einer Pressekonferenz.

Das sind die Verbündeten im Kampf gegen IS
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Der IS hatte Palmyra kürzlich von Anhängern des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad erobert. Laut dem "Guardian", der sich auf Angaben von Aktivisten vor Ort beruft, hatten IS-Anhänger den Einwohnern aber gesagt, dass sie nur Statuen zerstören wollten, nicht aber das Welterbe an sich. Einige der Skulpturen hatte der IS nach Angaben des zuständigen Provinz-Gouverneurs bereits vernichtet.

Isis/IS - Islamischer Staat im Irak und Syrien
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Allerdings hatten die Dschihadisten die Kulisse des gut erhaltenen römischen Theaters von Palmyra genutzt, um 20 Männer für ihre angebliche Unterstützung des syrischen Regimes zu exekutieren, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Ihrer Zählung nach sind seit Mitte Mai 237 Menschen von der Terrormiliz in Palmyra enthauptet worden.

(dpa)
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