"Hätte einfach ruhig sein sollen" Vergewaltiger von Inderin macht Opfer mitverantwortlich
Neu Delhi · Die Vergewaltigung einer jungen Inderin in einem Bus in Neu Delhi hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die junge Frau starb kurz nach der Tat an inneren Verletzungen. Jetzt hat sich einer der Täter geäußert. Er gibt dem Opfer eine Mitschuld.
Neu Delhi erinnert an Opfer der Gruppenvergewaltigung
"Mit einer Hand kann man nicht klatschen - dazu braucht es zwei Hände", sagt er in einem indisch-britischen Dokumentarfilm, der zum Frauentag am 8. März erstmals ausgestrahlt wird. "Ein anständiges Mädchen würde nicht abends um 21 Uhr noch draußen herumlaufen."
Das Interview mit dem verurteilten Mörder sei mit Genehmigung der Regierung in einem Gefängnis in Neu Delhi geführt worden, sagte eine Sprecherin für die Produktion der Sender NDTV und BBC am Montag. Der Vergewaltiger beschuldigt das Opfer auch, die falschen Kleider getragen zu haben. "Mädchen sollten sich um den Haushalt kümmern und sich nicht in Discos und Bars herumtreiben", sagte er.
Die Studentin war im Dezember 2012 mit ihrem Freund zusammen auf dem Heimweg von einem Kino-Besuch, als sie in den Bus gelockt wurde. Eine Gruppe Männer fiel dann über sie her, vergewaltigte und folterte sie.
13 Tage später starb sie an ihren inneren Verletzungen. Die Täter wurden zum Tode verurteilt; derzeit läuft noch ein Berufungsverfahren.
Der Vergewaltiger sagt in dem Interview weiter, die Studentin wäre noch am Leben, wenn sie sich nicht gewehrt hätte. "Sie hätte einfach ruhig sein sollen und die Vergewaltigung geschehen lassen. Dann hätten wir sie abgesetzt, nachdem wir mit ihr fertig waren."
