Griechenland, Kanaren und Montenegro Waldbrände verwüsten Südeuropa

Las Palmas · Im Kampf gegen die Waldbrände ist nicht nur Montenegros Feuerwehr im Dauereinsatz. Hunderte Feuerwehrleute kämpfen auch im Süden Teneriffas weiter gegen Waldbrände. Und auch in Griechenland lodern mittlerweile die Flammen.

Schwere Waldbrände im Mittelmeer-Raum
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Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa waren elf Löschflugzeuge und etwa 500 Feuerwehrleute am Mittwoch im Einsatz, um einen Brand unter Kontrolle zu bringen, der seit Sonntag lodert. Das Feuer war in einem Gemüsegarten der Gemeinde Vilaflor ausgebrochen und hatte sich danach bis auf eine Fläche von 2000 Hektar (20 Quadratkilometer) ausgeweitet. Die hohen Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius, der starke Wind und das schwer zugängliche Gelände behindern die Löscharbeiten.

Der Chef der Abteilung für Umweltplanung der kanarischen Regierung, Julio Herrero, versicherte am Mittwoch vor der Presse in Santa Cruz de Tenerife, dass die Lage in Vilaflor nicht alarmierend sei. Die gut 1800 Bewohner des höchstgelegen Ortes Teneriffas, waren am Dienstag vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.

Auch auf anderen spanischen Urlaubsinseln, etwa auf Mallorca hatten in den vergangenen Tagen Feuer gewütet. Ein Brand auf La Palma, der am Montag ausgebrochen war, war nach Angaben des Sicherheitsberaters der kanarischen Regierung, Javier González Ortiz, am frühen Mittwochmorgen an zwei Stellen wieder aufgelodert. Die Einsatzkräfte konnte aber verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiten.

Notstand in Griechenland

Die griechischen Behörden haben angesichts der Waldbrände im Südwesten des Landes den Notstand ausgerufen. Für mehrere Dörfer der Region seien Evakuierungen angeordnet werden, sagte Gouverneur Apostolos Katsifaras. Über der Hafenstadt Patras war am Mittwoch dichter schwarzer Rauch zu sehen, während sich das Feuer - angetrieben durch starken Wind und die steigenden Temperaturen - seinen Weg durch weite Teile der dortigen Pinienwälder bahnte.

Neun Flugzeuge und ein Hubschrauber waren rund um den Ort Argyra, 15 Kilometer östlich von Patras, im Einsatz. "Die Bedingungen sind hart", sagte Katsifaras. "Wir verwenden alles, was wir haben, gegen das Feuer." In Griechenland kommt es immer wieder zu Wald- und Buschbränden. Zuletzt waren 2007 bei Bränden im Süden Griechenlands mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen.

Feuer in Montenegro

Rund um die Hauptstadt Montenegros, Podgorica, mussten die Löschtrupps innerhalb von zwölf Stunden gut zwei Dutzend Mal ausrücken, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Die zumeist kleineren Brände hätten rasch gelöscht werden können, hieß es.

Vor den Toren Podgoricas hatte am Montagabend ein Feuer einen Pinienwald am Fuße des Gorica-Berges zerstört. Zunächst hatte es geheißen, ein beschädigtes Hochspannungskabel sei die Ursache gewesen. Innenminister Ivan Brajovic stellte dies aber nun infrage - zumal am Wochenende an einer anderen Stelle nahe der Hauptstadt Brandstifter am Werk gewesen waren.

Podgoricas Feuerwehrchef Vidak Djelevic warnte vor der enormen Waldbrandgefahr. Der Adria-Staat leidet schon seit Wochen unter eine Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 35 Grad. Starker Wind mit Böen von bis zu 100 Stundenkilometern und die große Trockenheit begünstigen die Ausbreitung der Feuersbrünste.

(dpa)
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