Nach Enterung eines Fangschiff Walfanggegner in Japan festgenommen

Tokio (RPO). Die japanische Küstenwache hat am Freitag einen neuseeländischen Walfanggegner festgenommen, der im vergangenen Monat unbefugt ein japanisches Walfangschiff geentert hat. Das Mitglied der Organisation Sea Shepherd wird beschuldigt, am 15. Februar in der Antarktis an Bord des Walfängers gesprungen zu sein. Der 44-jährige Neuseeländer befand sich seither an Bord der "Shonan Maru 2".

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Sea Shepherd erklärte, Peter Bethune sei von einem Jet-Ski auf das Deck des Schiffs vorgedrungen, um dem Kapitän eine Rechnung über drei Millionen Dollar (2,2 Millionen Euro) für die Zerstörung des Sea-Shepherd-Schiffs "Ady Gil" zu übergeben. Die "Ady Gil" war im Januar nach einer Kollision mit dem japanischen Walfänger untergegangen.

Die "Shonan Maru 2" kehrte am Freitag aus der Antarktis nach Japan zurück. Ein Sprecher der Küstenwache bestätigte die Festnahme des Aktivisten. Nach japanischem Recht kann das illegale Betreten eines Schiffs mit bis zu drei Jahren Haft oder 100.000 Yen (800 Euro) Strafe geahndet werden. Japan hat die Aktivisten von Sea Shepherd als Terroristen bezeichnet. Fischereiminister Hirotaka Akamatsu erklärte vor Journalisten, Japan werde Bethune zur Rechenschaft ziehen. Wer sich etwas zu Schulden kommen lasse, müsse mit einer Bestrafung nach dem Gesetz rechnen, sagte er.

Die Tierschutzorganisation versucht seit Jahren, die japanische Walfangflotte mit Schnellbooten zu behindern. Zwei Mal kam es in den vergangenen Monaten zu Kollisionen von Sea-Shepherd-Schiffen und Walfängern, außerdem kam es zu Konfrontationen mit Wasserkanonen. Die Flotte jagt nach Darstellung der japanischen Regierung Wale zu Forschungszwecken, was im Gegensatz zum kommerziellen Walfang erlaubt ist. Das Fleisch der gefangenen Tiere wird aber auch zum Verzehr vermarktet.

(apd/felt)
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