Japan bekommt weniger Schlupflöcher Walfangkommission verschärft Vorschriften

Portoroz · Japan kann in Zukunft unter dem Stichwort "Wissenschaftlicher Walfang" nicht mehr so leicht Tiere erlegen wie bisher. In Zukunft muss der Staat mit schärferen Kontrollen rechnen.

 Solche blutigen Bilder soll es in Zukunft nicht mehr geben. Die internationale Walfangkommission hat mehrheitlich für schärfere Bestimmungen gestimmt.

Solche blutigen Bilder soll es in Zukunft nicht mehr geben. Die internationale Walfangkommission hat mehrheitlich für schärfere Bestimmungen gestimmt.

Foto: dpa, gk_kd tba tmk pzi

Die Internationale Walfangkommission (IWC) beschloss am Donnerstag im slowenischen Portoroz, Tokio müsse sein umstrittenes Fangprogramm zunächst den IWC-Wissenschaftlern vorlegen, die es auf seine Stichhaltigkeit prüfen. "Das ist ein großer Schritt nach vorn zur Einschränkung des Wissenschaftswalfangs", sagte der deutsche Delegationsleiter Walter Dübner nach der Abstimmung.

Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hatte vor einem halben Jahr das sogenannte wissenschaftliche Fangprogramm Japans als illegal bezeichnet. Die Forschungsergebnisse seien zu dürftig, zu viele Tiere würden getötet, hatte die Begründung gelautet. Dennoch hatte die japanische Regierung vor wenigen Tagen angekündigt, dieses Programm wieder aufnehmen zu wollen. Kritiker werfen Tokio vor, unter diesem Deckmantel wieder den kommerziellen Walfang durch die Hintertür einzuführen. Die kommerzielle Waljagd ist seit fast 30 Jahren verboten.

"Das Schlupfloch der Wissenschaft ist damit zwar nicht abgeschafft, aber es wurde stark eingegrenzt", kommentierte die Biologin Sandra Altherr von der Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Zwar sei der Beschluss rechtlich nicht bindend, beschrieb Dübner als Experte des Bundeslandwirtschaftsministeriums die Lage. Doch habe Tokio schon in Portoroz signalisiert, es werde sein neues Programm den Wissenschaftlern vorlegen.

In der IWC sind knapp 80 Staaten vertreten. Die Vollversammlung dieser Organisation findet alle zwei Jahre statt.

(dpa)
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