Ontakesan Weitere Vulkan-Opfer in Japan entdeckt

Nagano · Die Tragödie am japanischen Vulkan Ontakesan fordert immer mehr Todesopfer. Noch immer gelten einige Wanderer als vermisst. Der weiter Rauch ausstoßende Berg gleicht einer Mondlandschaft.

Bei dem plötzlichen Vulkan-Ausbruch am Ontakesan in Japan sind bislang mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Noch immer gelten einige Wanderer als vermisst, darunter auch ein kleines Mädchen. Bergungstrupps entdeckten am Montag weitere Opfer, die von dem Ausbruch überrascht worden waren. Fünf Menschen lägen mit Atem- und Herzstillstand am Boden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Polizei. 12 Leichen wurden bislang mit Helikoptern vom Berg geholt.

Die Bergungstrupps unterbrachen unterdessen ihren Einsatz. Bereits am Wochenende hatten die Männer wegen der Gefahr durch giftige Gase wiederholt umkehren müssen. Experten warnen vor weiteren Eruptionen.
Etwa 540 Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten waren am Morgen an den 3067 Meter hohen Ontakesan zurückgekehrt, um die Bergung der Leichen und die Suche nach möglichen weiteren Opfern fortzusetzen.

Der 200 Kilometer westlich von Tokio gelegene Vulkan war am Samstag plötzlich ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bei schönstem Wetter viele Wanderer auf dem beliebten Berg aufgehalten. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub der riesigen Wälder im ganzen Land wunderschön färbt, zieht es viele Japaner auf den Ontakesan und andere Berge. Obwohl Japan mit seinen hochmodernen Frühwarnsystemen als weltweit führend gilt, hatte es diesmal keine Warnung gegeben.

Wissenschaftler erklären, dass es sich am Ontakesan um eine sogenannte Wasserdampfexplosion gehandelt habe. Dabei wird Grundwasser im Berg von Magma erhitzt und schießt plötzlich aus dem Vulkan heraus. Solche Art von Explosionen vorherzusagen, sei grundsätzlich schwierig. In Japan gelten 110 Vulkane als aktiv. Dazu zählt auch der heilige Fuji. Dennoch steigen jedes Jahr im Sommer zwischen Juli und August im Durchschnitt 300 000 Menschen auf den 3776 Meter hohen Berg, darunter auch viele ausländische Touristen.

(dpa)
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