"Earth Hour" für den Klimaschutz Weltweit gehen die Lichter aus

Sydney (RPO). Das Brandenburger Tor, der Kölner Dom und auch die Allianz-Arena in München liegen am Samstagabend für eine Stunde im Dunkeln. Gemeinsam mit rund 3500 Städten in 125 Ländern beteiligen sich unter anderem Berlin, Köln und München am Samstag ab 20.30 Uhr an der weltweiten Aktion "Earth Hour" der Umweltorganisation WWF, die ein symbolisches Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel setzen will.

Rund um den Globus sollen an berühmten Wahrzeichen wie dem Big Ben in London, dem Pariser Eiffelturm und am Empire State Building in New York die Lichter ausgehen. Millionen Menschen sind aufgerufen, in ihren Wohnungen das Licht auszumachen.

Die "Earth Hour" (Stunde für die Erde) findet bereits zum vierten Mal statt. Angefangen 2007 im australischen Sydney nahmen bereits ein Jahr später Menschen aus aller Welt an der symbolischen Klimaschutz-Aktion teil. In diesem Jahr steht die "Earth Hour" im Schatten des gescheiterten Klimagipfels in Kopenhagen im Dezember.

Dort war keine Einigung auf konkrete Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes gelungen. Die Teilnehmer verabschiedeten lediglich eine Absichtserklärung, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Sogar China beteiligt sich

"In der Politik scheint es beim Thema Klimaschutz eine gewisse Müdigkeit zu geben", sagte der Erfinder der Aktion, Andy Ridley, der Nachrichtenagentur AFP in Sydney. "Doch die Menschen sind diesmal noch viel motivierter als im letzten Jahr." Unterstützt wird "Earth Hour" auch von zahlreichen internationalen Unternehmen wie Google, der Hotelkette Hilton, dem schwedischen Möbelhaus Ikea und Coca Cola - sie alle wollen am Samstagabend die Lichter in ihren Büros ausschalten.

Sogar China, das als einer der größten Bremser in Kopenhagen galt, beteiligt sich: Die Verbotene Stadt und das "Vogelnest"-Stadion in Peking sollen für eine Stunde im Dunkeln liegen. In einem auf der Internetseite des WWF verbreiteten Video sagte der spanische Regisseur Pedro Almodóvar seine Unterstützung für die Kampagne zu. In Spanien gehen zum Beispiel im Guggenheim Museum in Bilbao die Lichter aus.

Wegen der verschiedenen Zeitzonen geht die dunkle Stunde wie eine Welle um den Erdball, nach Angaben des World Wide Fund For Nature (WWF) beginnt sie auf den neuseeländischen Chatham-Inseln und endet 25 Stunden später im Inselstaat Samoa im Südpazifik. Es sei "höchste Zeit", dass auch die Regierungen "den Schalter umlegen und endlich ein wirksames Klimaschutz-Abkommen verabschieden", erklärte der WWF.

(AFP/nbe)
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