Reaktor-Katastrophe in Japan Wie gefährlich ist das Plutonium in Fukushima?

Düsseldorf (RPO). Plutonium ist an fünf verschiedenen Stellen auf dem Gelände der Atomruine von Fukushima gefunden worden. Wie gefährlich ist Plutonium und welchen Einfluss hat es auf die Versuche, die Katastrophe einzudämmen? Hier gibt es die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Die Tepco-Bosse verneigen sich
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Was ist Plutonium?

Plutonium ist ein Element, das in der Natur nur in äußerst geringen Mengen in Urangesteinen vorkommt. Es ist ein giftiges Schwermetall. Von seiner Radioaktivität geht aber bereits in kleinen Spuren eine tödliche Gefahr aus. Die sogenannte Alpha-Strahlung wird zwar von der Haut abgeschirmt, gelangt aber Plutonium über Nahrung oder Atemwege in den Körper, löst es schnell Krebs aus. Die Halbwertszeit des Isotops Plutonium-239 beispielsweise beträgt rund 24.000 Jahre. Dann ist also die Strahlung zur Hälfte abgeklungen.

Wie wird der Plutonium-Fund in Fukushima bewertet?

Die Betreibergesellschaft Tepco sagt, dass die Strahlung an den Fundorten nicht höher ist als an anderen Stellen in der Natur. Es sei daher nicht gesundheitsgefährlich.

Woher stammt das Plutonium genau?

Das ist noch unbekannt. Im Reaktor 3 sind Brennelemente mit einem Plutonium-Anteil eingesetzt worden. Aber Plutonium kommt auch in den anderen Reaktoren vor.

Wie verbreitet sich Plutonium?

Da Plutonium sehr schwer ist, bleibt es im Normalfall in unmittelbarer Umgebung. Vor Plutonium am Boden könnten sich auch die Arbeiter mit Schutzkleidung nach Angaben des Atom-Experte Wolfgang Renneberg noch relativ gut schützen. Radioaktives Cäsium und Jod in Gaswolken verbreiten sich dagegen mit dem Wind über Tausende Kilometer. Bei Explosion oder großen Feuern kann sich Plutonium Renneberg zufolge aber auch weiter verbreiten und könnte dann in der Umgebung eingeatmet werden.

Was passiert, wenn Plutonium ins Meer gelangt?

Die Reaktoren stehen in unmittelbarer Nähe zum Meer. Sollte Plutonium bis dahin gelangen, ist es laut Renneberg nicht ausgeschlossen, dass es auch in die Nahrungskette gelangt. Eine Aufnahme von Plutonium etwa über Fische oder Krebse wäre eine tödliche Gefahr für den Menschen.

(RTR/jre)
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