Trauerfeier für Nelson Mandela War der Gebärdendolmetscher ein Hochstapler?

Johannesburg · Während der gesamten Trauerfeier für Nelson Mandela stand auf der Bühne ein Gebärdendolmetscher, der alle Reden für Gehörlose übersetzen sollte. Doch offenbar wusste der Mann nicht so genau, was er da tat.

 Der Gebärdendolmetscher "übersetzte" auch die Rede von US-Präsident Barack Obama.

Der Gebärdendolmetscher "übersetzte" auch die Rede von US-Präsident Barack Obama.

Foto: afp, ALEXANDER JOE

Der von der südafrikanischen Regierung angeheuerte Mann habe bei dem Einsatz am Dienstag immer nur die gleichen vier oder fünf Gebärden wiederholt, sagte die Gebärdensprachlehrerin Naomi Janse van Vuuren. "Er hat ganz sicher nicht übersetzt, was der Redner sagte."

Der Chef der südafrikanischen Gehörlosenvereinigung, Bruno Druchen, sprach am Mittwoch von einer "Verhöhnung der Sprache". Der ihm unbekannte Dolmetscher habe etwa nicht die bekannten Gebärden für Mandela oder Präsident Jacob Zuma verwendet.

Außerdem habe er keine Miene verzogen. Körpersprache ist für das Verständnis der Gebärdensprache unerlässlich. Gehörlose Menschen in Südafrika konnten deshalb an diesem wichtigen Ereignis nicht teilhaben.

(dpa)
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