Youtube-Video Seltene "Regenbombe" prallt auf Stadt in Arizona

Düsseldorf · Eigentlich wollte der aus dem US-Bundesstaat Arizona stammende Fotograf Bryan Snider nur den beeindruckenden Sturm im Zeitraffer filmen, der über die Wüstenlandschaft zog. Durch Zufall fing er dabei ein Wetterphänomen ein, das nur selten zu sehen ist.

Gewaltige Wassermassen stürzten auf Tucson herunter.

Gewaltige Wassermassen stürzten auf Tucson herunter.

Foto: Screenshot/Youtube: Barcroft TV

Zu Beginn des Youtube-Videos sieht man die Gewitterwolken, die sich bedrohlich über der Stadt Tucson auftürmen. Dann zeichnet sich etwas heller ein riesiger Regen- und Hagelball ab, der nach unten stürzt und auf die Stadt prallt — das Naturschauspiel gleicht einem Wassertropfen, der auf eine Oberfläche auftrifft, oder einem Stein, der ins Wasser fällt. Es bilden sich ähnliche Ringe auf der Oberfläche.

Das Wetterphänomen "Wet Microburst"

Bei dem Phänomen handelt es sich laut Wetterexperten der Washington Post um einen "Wet Microburst". Durch thermisch stark beschleunigte Abwinde entsteht in der Gewitterzelle eine schwere Fallböe — sie fällt sackartig aus dem Niederschlagsbereich heraus und läuft dann am Boden auseinander. Begleitet wird sie von starkem Regen und meist großen Hagelkörnern. In Zeitraffer gleicht das Phänomen einer "Regenbombe", die auf dem Erdboden aufprallt.

Ein derartige Explosion von Regen, Hagel und Wind kann harmlos sein, aber auch schwerere Folgen haben — durch die entstehende Druckwelle können Strommasten umgeknickt und Bäume entwurzelt werden. Die Bewohner von Tucson kamen offenbar glimpflich davon. Im Juli hatte es ein ähnliches Naturschauspiel über Las Vegas gegeben, das ein Flugzeugpassagier festhalten konnte. Auch hier hielt sich der Schaden in Grenzen — der Microburst hatte laut Washington Post jedoch zu Überschwemmungen geführt. Das Bild wurde vom Las Vegas Review Journal auf Twitter veröffentlicht.

(isw)
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