Selbstmordattentat in Pakistan Zahlreiche Tote bei Anschlag auf Sportplatz

Peshawar (RPO). Ein Selbstmordattentäter hat während eines Volleyball-Turniers auf einem Sportplatz im Nordwestens Pakistans ein Blutbad angerichtet. Mindestens 88 Menschen wurden nach Angaben der Polizei bei dem Anschlag am Freitag in der Stadt Lakki Marwat getötet und mehr als 60 verletzt.

29.Dezember: Anschlag in Pakistan fordert etliche Todesopfer
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Der Attentäter steuerte laut Polizei ein mit Sprengstoff beladenes Auto während des Spiels auf den Platz und sprengte sich damit inmitten der rund 300 Zuschauer in die Luft. Die Wucht der Detonation brachte einige umliegende Häuser zum Einsturz. Es wurde befürchtet, dass unter den Trümmern noch Menschen begraben sind. Unter den Opfern sollen viele Kinder sein.

Der Anschlag könnte ein Racheakt an den Bewohnern sein, die ihre eigene Miliz gegründet haben, um militante Extremisten zu vertreiben, hieß es. Lakki Marwat liegt in unmittelbarer Nähe der Unruheprovinzen Nord- und Süd-Waziristan. Im südlichen Teil haben die pakistanischen Streitkräfte im Oktober eine Großoffensive gegen Kämpfer von Taliban und Al Kaida begonnen. Seitdem sind schon mehr als 500 Menschen bei Bombenanschlägen ums Leben gekommen.

Bei zwei vermutlich amerikanischen Raketenangriffen sind nach Angaben pakistanischer Geheimdienstkreise im Grenzgebiet zu Afghanistan sechs Menschen getötet worden.

Das erste Geschoss schlug am Donnerstagabend in ein Haus bei Mir Ali in der Stammesregion von Nord-Waziristan ein und tötete drei Personen, die zweite Rakete traf am Freitag in derselben Region ein Auto, in dem drei Personen umkamen, teilten Gewährsleute mit. Bei den Toten handele es sich um mutmaßliche Extremisten.

Die USA versuchen seit Monaten, mit gezielten Raketenangriffen die Führung von Al Kaida und Taliban in den pakistanischen Provinzen an der Grenze zu Afghanistan zu schwächen. Offiziell werden diese Angriffe nicht bestätigt, bei denen meist von einer Drohne Raketen auf zuvor ermittelte Ziele abgefeuert werden.

Bei der Explosion eines Sprengsatzes in der Region Bajur wurden am Freitag nach Angaben eines Behördensprechers sechs Menschen getötet - ein Stammesführer, der die Taliban ablehnte und fünf seiner Familienmitglieder.

(APD/top)
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