Am Dienstag brachte sie ein Mädchen zur Welt Zum Tode verurteilte Christin kommt bald frei

Eine wegen Abfalls vom islamischen Glauben und Ehebruchs zum Tode verurteilte sudanesische Christin soll bald auf freien Fuß kommen. Ein ranghoher Mitarbeiter des sudanesischen Außenministeriums sagte am Samstag, die Freilassung werde "in den kommenden Tagen" erfolgen.

 Mariam Dschahia Ibrahim Ischak auf einem Foto, das ihr Schwager bei Facebook postete.

Mariam Dschahia Ibrahim Ischak auf einem Foto, das ihr Schwager bei Facebook postete.

Foto: Screenshot Facebook/ Gabriel Wani

Am Dienstag hatte die 27-jährige Mutter eines 20-monatigen Sohns im Gefängnis eine Tochter zur Welt gebracht. Der Fall erregte international Aufsehen. Am 15. Mai hatte ein Gericht in der sudanesischen Hauptstadt Khartum die hochschwangere Meriam Jahia Ibrahim Ischag zum Tod durch Erhängen verurteilt.

Ihr Rechtsanwalt kündigte an, das Urteil durch alle Instanzen anzufechten.

Der Beamte des Außenministeriums macht am Samstag keine Angaben dazu, ob das Urteil aufrecht erhalten wird. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde Ischag von ihrer Mutter christlich-orthodox erzogen, weil ihr muslimischer Vater die Familie in ihrer Kindheit verließ.

Die Anklage des Ehebruchs gegen sie wurde wegen ihrer Ehe mit einem christlichen Südsudanesen erhoben. In der sudanesischen Auslegung der Scharia, des islamischen Rechts, darf eine Muslimin keinen Christen heiraten. Tut sie es dennoch, wird dies als Ehebruch gewertet. Ischag wurde deshalb zu 100 Peitschenhieben verurteilt.

(DEU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort