Bamberg Bamberger Chefarzt weist Sex-Vorwürfe zurück

Bamberg · Bis August war er Chefarzt am Bamberger Klinikum, nun ist der 49-Jährige der Angeklagte in einem Prozess um Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung. Gestern begann der Prozess gegen ihn vor dem Bamberger Landgericht. Der Arzt soll sich von 2008 bis 2014 an Patientinnen und Mitarbeiterinnen vergangen haben. Laut Anklage behauptete er, den Frauen für eine Ultraschall-Untersuchung ein Kontrastmittel zu spritzen. Tatsächlich habe er sie betäubt, um sie zu missbrauchen und ihren Intimbereich zu filmen. Für die angeblichen Untersuchungen gibt es laut Staatsanwaltschaft keine Unterlagen und keine Dokumentationen in der Klinik. Auch nicht für die medizinische Studie, an der die Frauen angeblich teilnehmen sollten. Nach Angaben der Anklage geht es um 13 mutmaßliche Opfer. Zwölf Frauen treten vor Gericht als Nebenklägerinnen auf. Vier kommen in den Gerichtssaal und hören die Details. Erinnern können sie sich wegen des Betäubungsmittels nicht. Die Fotos und Videos sind das Beweismaterial der Staatsanwaltschaft.

Seit Ende August sitzt der Arzt in U-Haft, bestreitet die Vorwürfe. Er werde medizinische Begründungen liefern, kündigte er gestern an. Nächsten Dienstag soll er sich zu den von der Staatsanwaltschaft genannten Fällen äußern. Das Urteil dürfte gegen Ende Mai fallen.

(dpa)
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