Shitstorm gegen Nudel-Produzenten Barilla-Protest erreicht Steffi Graf

Rom · Seit Tagen kocht die Wut über mutmaßliche homophobe Äußerungen des Nudelherstellers Guido Barilla hoch. Auch auf der Facebookseite von Tennis-Legende Steffi Graf ist die Empörung zu spüren.

Noch Ende der Woche versuchte der Chef des italienischen Nudel-Konzerns Barilla sich für die provokanten Äußerungen zu entschuldigen, wonach sein Unternehmen "nie Werbung mit Homosexuellen schalten wird".

Guido Barilla hatte in einem Radio-Interview gesagt, der Konzern unterstütze eben die "klassische Familie, in der die Frau eine fundamentale Rolle hat". Wenn das Homosexuellen nicht gefalle, dann könnten sie eine andere Nudelmarke wählen. Nachdem seine Äußerungen im Internet um die Welt gingen und Proteste sowie Boykott-Aufrufe aufkamen, "korrigierte" sich Barilla, berichtet die Zeitung "La Repubblica".

Doch der Ärger hat so viel Eigendynamik gewonnen, dass er nun auch frühere Partner des Konzerns erreicht. So auch die ehemalige Tennisspielerin Steffi Graf, die seit Anfang der 90er Jahre schon mehrfach als Werbeträgerin für den Nudelhersteller aufgetreten ist.

Dies ist offensichtlich den Menschen in Erinnerung geblieben: So finden sich auf Grafs Facebookseite zahlreiche Einträge, die Graf mit der Kritik an Barilla konfrontieren. Die meisten davon sind freundlich gehalten und fordern sie auf, sich von Barilla zu distanzieren. Aber auch aggressivere Töne sind zu vernehmen. "Flagge zeigen, Missy Graf", heißt es da oder "Zeigen Sie Barilla die Rote Karte."

Bisher hat sich Steffi Graf nicht zu den Kommentaren geäußert.

(dpa)
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