Blick zurück Benno Ohnesorg: Der Schuss und die Folgen
3. Juni 1967: Der von einem Polizisten angeschossene Student Benno Ohnesorg wird abtransportiert. Der verhängisvolle Schuss war der Beginn der Radikalisierung der linken Studentenbewegung.
In Folge der Tötung Ohnesorgs bekommt die Studentenbewegung zahlreichen Zulauf. Die bis dato friedliche Protestbewegung radikalisiert sich zunehmend. Das Bild zeigt eine Demonstration von Studenten in München vom 5. Juni 1967.
Das Schlagwort vom "faschistischen Schweinesystem" macht zunehmend die Runde unter den wütenden Studenten. Protestierten sie bis zum Tod Benno Ohnesorgs noch überwiegend für Bildungsreformen und eine Ende des Vietnamkriegs, wird nun das System der Bundesrepublik offen mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt. Das Bild zeigt Studenten, die am 5. Juni 1967 an einem Gedenkstein für die Opfer des NS-Regimes in München einen Kranz für Benno Ohnesorg niederlegen.
Am 8. Juni begleiten Studenten mit schwarzen Fahnen den Leichenwagen an der deutsch-deutschen Grenze. Die Leiche wird nach Hannover transprotiert, Ohnesorgs Heimatstadt.
Am 9. Juni versammeln sich Hunderte Studenten zu einem Benno-Ohnesorg-Gedenkmarsch in einer Sporthalle in Hannover. Die Bewegung erfasst auch die Studenten außerhalb der großen deutschen Universitätsstädte wie Berlin, Hamburg und München.
Auch noch Jahrzehnte nach dem Schuss wird getrauert: Das Bild vom 2. Juni 1992 zeigt Menschen, die Kränze am Benno-Ohnesorg-Gedenkstein in Berlin niederlegen.