Düsseldorf Blitzmarathon: Kinder bremsen Autos aus
Düsseldorf · 13 000 Polizisten, 7500 Standorte, 24 Stunden: Beim bundesweiten Blitzmarathon standen die Autofahrer im Fokus. In NRW hatten Kinder Messstellen vorgeschlagen und verteilten Denkzettel an die, die zu schnell unterwegs waren.
Der zweite bundesweite Blitz-Marathon hat bei vielen Autofahrern Wirkung gezeigt. Sie seien angesichts der Tempokontrollen deutlich langsamer als sonst unterwegs, berichtete die Polizei. An fast 7500 Stellen im gesamten Bundesgebiet wurde geblitzt und gelasert. Mehr als 13 000 Polizisten waren im Einsatz. Die Aktion dauert 24 Stunden und sollte heute Morgen um 6 Uhr beendet sein.
Es gehe nicht darum, möglichst viele Bußgelder zu verhängen, sondern darum, die Autofahrer zu langsamerer Fahrweise zu bewegen, betonte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD), der auch Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. "Das Schönste wäre, wenn heute kein einziger ein Knöllchen kriegen würde, sondern alle mal reflektieren, was wir tun", sagte er. "Wir wollen die Köpfe erreichen, nicht die Portemonnaies." In NRW durften dieses Mal Kinder die Messstellen vorschlagen. Fast 18 000 Kinder und Jugendliche hätten sich beteiligt und mehr als 3000 Stellen angeregt. Sie verteilten selbst gebastelte "Denkzettel" an die Autofahrer.
In Essen im Ruhrgebiet geriet am Morgen eine Autofahrerin prompt in Anwesenheit des Ministers mit Tempo 59 statt 30 in die Tempofalle. Weil Kinder das Messgerät bedienten, kam sie um 120 Euro Bußgeld herum, aber nicht um eine eindringliche Ermahnung. Die Ermahnung durch die Polizei wollte sich ein 46-jähriger Raser ebenfalls bei Essen ersparen, indem er auf der Autobahn 52 Gas gab, anstatt anzuhalten. Er fuhr der Polizei über den Standstreifen davon, bis er in eine Leitplanke krachte. Er blieb unverletzt.