Walbrzych Brand an vermeintlichem "Nazigold"-Zug

Walbrzych · Die Polizei verstärkt den Schutz vor Schatzräubern. Die Armee soll nun mit einem Georadar suchen.

Nahe dem mutmaßlichen Fundort eines deutschen Panzerzugs aus dem Zweiten Weltkrieg in Niederschlesien hat es in der Nacht zu gestern ein Feuer gegeben. In dem unzugänglichen Waldgelände, durch das die Bahnstrecke zwischen Walbrzych und Breslau (Wroclaw) verläuft, wurden etwa 200 Quadratmeter Wald zerstört, wie Feuerwehr-Einsatzleiter Sylwester Poreba dem Rundfunksender "Radio Wroclaw" sagte.

In einem unterirdischen Versteck zwischen den Kilometerpunkten 60 und 65 wird der angebliche Zug vermutet, über dessen Inhalt in Polen und darüber hinaus heftig spekuliert wird. Der Brand ereignete sich bei Kilometerpunkt 61. Zur Brandursache war zunächst nichts bekannt.

Da in der Umgebung seit Tagen Möchtegern-Schatzgräber auftauchen, verstärkte die Polizei ihre Patrouillen. Auch Zivilstreifen seien im Einsatz, hieß es. Bei der Bezirksverwaltung in Breslau tagte ein Krisenstab, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Nach der Sitzung sind die Erwartungen gedämpft worden. "Wir können nicht sicher sagen, dass der so genannte goldene Zug sich in der Umgebung von Walbrzych befindet", sagte Tomasz Smolarz, der Leiter der Bezirksregierung. Die Dokumente, die der Bürgermeister von Walbrzych von den Findern des angeblichen deutschen Panzerzugs erhalten habe, enthielten keine Georadar-Aufnahmen. "Alle Informationen stützen sich auf eine Mitteilung von ein paar Seiten und eine unleserliche Karte", sagte Smolarz.

Nun soll die polnische Armee das Gebiet mit einem Georadar untersuchen. Es kann mit elektromagnetischen Wellen unterirdische Gegenstände orten.

(dpa)
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