London Briten in Sorge um schwangere Catherine

London · Prinz William besucht seine Frau täglich im "King Edward VII"-Krankenhaus. Dort muss die 30-Jährige wegen einer ernsten Schwangerschaftsübelkeit behandelt werden.

Prinz William besucht seine Frau täglich im "King Edward VII"-Krankenhaus. Dort muss die 30-Jährige wegen einer ernsten Schwangerschaftsübelkeit behandelt werden.

Sie hätten die Nachricht vom "Royal Baby" sicherlich noch einige Tage für sich behalten und dann als Weihnachtsüberraschung dem Volk verkündet. Doch wegen ihrer extremen Morgenübelkeit musste sich Catherine am Montag vorzeitig ins "King Edward VII"-Krankenhaus begeben, wo zuletzt Prinz Philip mehrmals wegen einer Blasenentzündung behandelt wurde. Dort wird die 30-Jährige, die in der elften Woche schwanger sein soll, medizinisch betreut.

William besuchte seine Kate gestern Vormittag: Gegen 11.30 Uhr betrat er in Begleitung seiner Leibwächter die Klinik und blieb mehrere Stunden bei seiner Frau. Gestern Abend teilte der St. James's Palast mit, der werdenden Mutter gehe es mittlerweile zunehmend besser. Zudem seien die Herzogin und der Herzog von Cambridge sehr dankbar für die guten Wünsche, die sie erhalten haben, hieß es weiter.

Catherine leidet an Hyperemesis gravidarum (übermäßige Neigung zu Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft). Normalerweise tritt das meist ganztägige Erbrechen im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel auf. Manche Frauen leiden aber auch bis kurz vor der Geburt darunter. Man schätzt, dass dies etwa bei einem bis fünf Prozent der Schwangerschaften vorkommt, erklärt Markus Fleisch, Leiter der Universitäts-Frauenklinik in Düsseldorf. Frühe Warnzeichen sind eine trockene Zunge, ein auffälliger Mundgeruch und eine Gewichtsabnahme der Schwangeren.

Da das Erbrechen über den ganzen Tag und manchmal auch die Nacht andauert, kann es zu einer gefährlichen Austrocknung des Körpers kommen, außerdem zu einer Schwäche des Kreislaufs: Der Blutdruck fällt, die Herzfrequenz steigt zum Teil stark an. Im Labor sieht man eine auffällige Verschiebung im Elektrolyt-Haushalt. "Falls es zu einer massiven Verschiebung der Blutsalze kommt, können sogar Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden", sagt der Düsseldorfer Gynäkologe. Woher die Erkrankung kommt, ist noch unklar. Der psychosomatische Aspekt steht gewiss im Raum; Kate könnte unter einem gewaltigen Stress stehen, der die Erkrankung auslöst. Sie kann aber auch das Resultat einer hormonellen Umstellung sein. Bei Schwangeren ist der Wert des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) deutlich erhöht, das zu einer Überfunktion der Schilddrüse und zur verstärken Übelkeit führen kann.

In der Klinik werden Kate derzeit Infusionen verabreicht. Während sie die Schwangere mit Elektrolyten versorgen, werden zeitgleich Vitamine, Kohlenhydrate und Nährstoffe an der Magen-Darm-Passage vorbei verabreicht. Natürlich bekommt die Patientin auch Medikamente, die gegen die Übelkeit wirken (Antiemetika); die sind durch die Chemotherapie-Forschung mittlerweile überaus effektiv und haben überdies keine Nebenwirkungen, die den Embryo betreffen können.

Die Briten spekulierten bereits darüber, dass Catherine mit Zwillingen schwanger sein könnte. Denn die Statistik belegt, dass es bei Zwillingen in 30 Prozent der Schwangerschaften zu einer solchen schwerwiegenden Morgenübelkeit kommt, bei Einlingen in 15 bis 20 Prozent. Inzwischen ist die Wahrscheinlichkeit auf dieses Ereignis bei den Buchmachern von 33/1 auf 25/1 gestiegen. Wenn Kate tatsächlich im Juni Zwillinge zur Welt bringen sollte, würde der oder die Erstgeborene an die Nummer drei der Thronfolge treten. Auch über den Namen des Kindes wird heftig gerätselt: Favoriten sind bei einem Mädchen Mary, Victoria, Anne oder Frances. Eventuell könnte das Baby mit Zweitnamen auch Diana oder Elizabeth heißen. Bei einem Jungen werden John, James, Edward und Richard gehandelt — auch Charles kommt vor.

Wer zurückrechnet, weiß, wo Kate und William vor elf Wochen waren: Vom 11. bis 18. September bereisten sie den Südpazifik und feierten dort das 60. Thronjubiläum der Queen. Williams Großmutter soll laut britischen Zeitungen nichts von Kates Schwangerschaft gewusst haben. Trotzdem dürfte es das schönste Geschenk in ihrem großen Jahr sein.

(RP)
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