London Briten zählen die Schwäne der Queen auf der Themse

London · Die Briten haben bemerkenswerte Traditionen. In Schottland werfen sie Baumstämme, in England rollen sie Käse um die Wette. Und auf der Themse zählen sie Schwäne. Natürlich nicht irgendwie, sondern nach festen Regeln: Immer in der dritten Juliwoche, fünf Tage lang, von sechs Ruderbooten aus, von denen große Banner wehen und in denen uniformierte Männer sitzen, die ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. Und die Aufsicht führt - wer sonst? - der Schwanenmarkierer ihrer Majestät.

Den Schwanen-Zensus auf der Themse gibt es schon seit dem 12. Jahrhundert. Damals entschied die Krone, dass Höckerschwäne königlicher Besitz sein sollten. "Zu dieser Zeit galten Schwäne als köstliche Speise bei Banketten und Festen", erklärt der Palast dazu. Inzwischen wird zum Schutz der Tiere gezählt. Bis heute hat Königin Elizabeth II. (89) ein Recht auf jeden Schwan in ihrem Königreich, der im offenen Wasser schwimmt und nicht markiert ist. Die Schwanenzähler sind nur auf der Themse unterwegs, gemeinsam mit Vertretern der Gilden der Färber und Weinhändler, die seit dem 15. Jahrhundert auch Schwäne besitzen dürfen.

Dank der regelmäßigen Zählerei weiß man, dass etwa 1000 bis 1200 einzelne Schwäne auf der Themse unterwegs sind und im vergangenen Jahr 120 Jungschwäne markiert wurden.

(dpa)
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