Fotos Buddhismus kurz erklärt
Die fernöstliche Weltreligion Buddhismus entstand vor rund 2500 Jahren im Norden Indiens. Ihr hängen heute nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 350 und 450 Millionen Menschen an. Der Buddhismus kennt keinen Schöpfer-Gott und wird daher landläufig als "Religion ohne Gott" bezeichnet.
Der Buddhismus zielt nicht auf ein ewiges Leben oder eine bessere Welt, sondern auf Erlösung des einzelnen Menschen durch Selbsterkenntnis. Durch die Verabschiedung von seinem Ego, von Begierden, Hass und eigenen Wünschen, durchbricht der einzelne Mensch den leidvollen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt.
Fürstlichen Geblüts, lernte der Religionsstifter Siddharta Gautama (genannt Buddha, der Erleuchtete, um 560-480 oder 450-370 vor Christus) der Überlieferung nach als junger Mann bei heimlichen Ausfahrten das Leid der Welt kennen.
Das machte ihn selbst zum Bettelmönch, der sich am Ende seiner spirituellen Suche nach höchster Erkenntnis "Buddha" nannte. Trotz weltweit verbreiteter Buddha-Statuen bezeichnet der Begriff keine eigentliche Gottheit, sondern jeden Menschen, der die religiöse Erfahrung des Stifters nachvollzogen hat.
Anders als das Christentum ist der Buddhismus also keine Offenbarungs-, sondern vor allem eine Erfahrungsreligion. Wie das Christentum allerdings wurde er in seinem Ursprungsland verdrängt und wurde erst durch die Ausbreitung in andere Kulturkreise - vor allem Südostasien, Japan und China - zur Weltreligion.
In seiner langen Geschichte hat sich der Buddhismus in mehrere Schulen gespalten, die sich zum Teil erheblich unterscheiden. Eine Sonderform, die auch in Deutschland besonders populär ist, entwickelte sich seit dem siebten Jahrhundert in Tibet.
Seit seiner ersten Europa-Reise 1973 ist der Dalai Lama, das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, zu einem regelrechten Aushängeschild des tibetischen Buddhismus geworden.